Nahrungsergänzungsmittel boomen

(mw/cnie) Egal ob Vitamin-Brausetabletten, Zink-Kapseln oder Johanniskrautdragees – die Produktion von Nahrungsergänzungsmitteln ist in den vergangenen zwei Jahren um fast ein Viertel gestiegen, berichtet das Statistische Bundesamt. Ein Großteil davon wird in Drogerien verkauft.

17.11.2022

Löffel mit Tabletten/NEM
© Foto: BillionPhotos.com / stock.adobe.com
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2021 wurden in Deutschland rund 202 000 Tonnen Nahrungsergänzungsmittel (NEM) produziert, das waren 12,1 % mehr als im Jahr zuvor, in dem rund 180 000 Tonnen hergestellt wurden.  Im Vor-Corona-Jahr 2019 hatte die Produktion noch bei 162 000 Tonnen gelegen. Ob der Boom anhalten wird, ist derzeit unklar. Im 2. Quartal 2022 lag die Produktionsmenge unter der des 2. Quartals 2021. Möglicherweise spielen hierbei Lieferengpässe und gestiegene Preise für Vorprodukte und Energie eine Rolle. 

Der Wert der produzierten Mittel ist um 13,1 % gestiegen, von knapp 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf gut 1,2 Milliarden Euro im Jahr 2021. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Unternehmen, die in Deutschland Nahrungsergänzungsmittel herstellen: von 52 Unternehmen im Jahr 2019 auf 59 Unternehmen im Jahr 2021. 

Drogerie vor Supermarkt und Apotheken

Gekauft werden NEM in Deutschland im stationären Markt vor allem in Drogeriemärkten (109,9 Millionen Packungen), gefolgt vom Lebensmitteleinzelhandel (64 Millionen Packungen) und den Apotheken (44,4 Millionen Packungen. Auf Platz 4 folgen die Versandapotheken mit 23,1 Millionen Packungen, die sich im Gegensatz zu den Vor-Ort-Apotheken weiterhin positiv entwickeln.

Grafik: Absatz NEM

Und was kaufen die Leute? Erst kürzlich hatte der Arbeitskreis Nahrungsergänzungsmittel (AK NEM) des Lebensmittelverbandes Deutschland Zahlen für den Zeitraum April 2021 bis März 2022 vorgelegt – der Direkt- und Versandhandel (außer Apothekenversand) ist dabei nicht erfasst.

Wenn Verbraucher in Deutschland zu NEM greifen, dann sind laut AK-Statistik in erster Linie Vitamine (38,7 Prozent) und Mineralstoffe (31,7 Prozent) gefragt. Das restliche Drittel bilden sonstige Stoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Probiotika oder Pflanzenstoffe.

Quelle: Ärzte Zeitung / Statistisches Bundesamt / AK NEM

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