Neue Ernährungsempfehlungen für Deutschland

(kib) Die 10 Regeln der DGE und der bisherige Ernährungskreis haben ausgedient. Ab sofort gelten für Mischköstler die gestern der Öffentlichkeit präsentierten neuen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen „Gut essen und trinken“ für Deutschland. Der Ernährungskreis wurde angepasst.

06.03.2024

DGE-Ernährungskreis (neu)
© Foto: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
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Die überarbeiteten lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen (Food-Based Dietary Guidelines, FBDG) für Deutschland gelten für gesunde Menschen, die auf Fleisch nicht verzichten möchten. Sie basieren auf einem neu entwickelten mathematischen Optimierungsmodell und berücksichtigen Empfehlungen zu einer gesunden Ernährung sowie gleichzeitig die Aspekte Nachhaltigkeit, Umweltbelastung und die in Deutschland üblichen Verzehrgewohnheiten. Die nunmehr „alten“ 10 Regeln der DGE hatten vorwiegend die Deckung des Energie- und Nährstoffbedarfs sowie gesundheitliche Aspekte im Blick.

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Mindestens drei Viertel pflanzlich

Als Faustregel gilt nun „Mindestens drei Viertel pflanzliche und maximal ein Viertel tierische Lebensmittel.“ Damit fällt der Anteil von Lebensmitteln tierischer Herkunft geringer aus als bisher. Die überarbeiteten Empfehlungen berücksichtigen beispielsweise täglich zwei Portionen Milch und Milchprodukte, eine Portion weniger als bei den vorherigen Empfehlungen.

Zudem ist es ausreichend, wöchentlich maximal 300 g Fleisch und Wurst sowie ein Ei, zum Beispiel in Form eines Frühstückseis, zu essen. Beim Fisch bleibt es bei ein bis zwei Portionen wöchentlich.

Pflanzliche Lebensmittel werden nun in den DGE-Empfehlungen noch stärker als bisher betont: Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen sowie Nüsse werden mit einer eigenen Empfehlung stärker hervorgehoben. Obst und Gemüse stellen auch weiterhin die mengenmäßig wichtigste Gruppe dar. Die Empfehlung, fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu essen, bleibt, allerdings entfallen die ergänzenden einzelnen Portionsangaben von drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst.

Übersicht "Gut Essen und Trinken" - die DGE-Empfehlungen: Was ist neu?


© Foto: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.

„Wer sich überwiegend von Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Nüssen und pflanzlichen Ölen ernährt, schützt nicht nur seine Gesundheit. Eine pflanzenbetonte Ernährung schont auch die Umwelt.“

Prof. Dr. Bernhard Watzl, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung

Gut essen und trinken

Die neuen DGE-Empfehlungen „Gut essen und trinken“ zeigen eine Idealsituation für eine Ernährung auf. Sie gelten für gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren, die sich mit einer Mischkost, inklusive Fleisch und Fisch, ernähren. Kurz auf den Punkt gebracht heißt es nun:

  • am besten Wasser trinken
  • Obst und Gemüse – viel und bunt
  • Hülsenfrüchte und Nüsse regelmäßig essen
  • Vollkorn ist die beste Wahl
  • pflanzliche Öle bevorzugen
  • Milch und Milchprodukte jeden Tag
  • Fisch jede Woche
  • Fleisch und Wurst – weniger ist mehr
  • Süßes, Salziges und Fettiges – besser stehen lassen
  • Mahlzeiten genießen
  • in Bewegung bleiben und auf das Gewicht achten

„Wenn wir uns gesund ernähren und gleichzeitig die Umwelt schonen wollen, müssen wir unsere Ernährung jetzt ändern“, sagte Professor Bernhard Watzl, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und Leiter der Arbeitsgruppe Lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen der DGE am 05. März auf einer Pressekonferenz am Rande des 61. Wissenschaftlichen Kongress der DGE in Kassel. Bereits kleine Veränderungen in der täglichen Ernährung seien schon ein Schritt in die richtige Richtung – hin zu einer gesundheitsfördernden und umweltschonenderen Ernährung, hieß es bei der Vorstellung der neuen Empfehlungen.

 „Wer sich überwiegend von Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Nüssen und pflanzlichen Ölen ernährt, schützt nicht nur seine Gesundheit. Eine pflanzenbetonte Ernährung schont auch die Umwelt.“ Die Produktion von tierischen Lebensmitteln wie Fleisch und Milchprodukten belastet die Umwelt hingegen stärker und ein hoher Fleischverzehr ist mit einem höheren Risiko für die Entstehung bestimmter Krankheiten verbunden.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung

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