Neurodermitis: Jedes zehnte Kind betroffen

(kib) Rote Flecken, trockene Haut, teils unerträglicher Juckreiz: Rund jedes zehnte Kind in Deutschland unter 15 Jahren ist von Neurodermitis betroffen. Das geht aus dem Neurodermitisreport hervor, den die Techniker Krankenkasse gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und der Universität Bremen am 10. Februar veröffentlicht hat.

11.02.2021

Weibliche Person kratzt sich am Hals
© Foto: -aniaostudio- / iStock
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Demnach sind 9,4 Prozent der Kinder bis 15 Jahren von der Hauterkrankung betroffen, bei den 15- bis 20-Jährigen 5,5 Prozent. Damit leiden etwa 1,4 Millionen Kinder und Jugendliche an Neurodermitis. Im Alter ab 20 Jahren liegt die Verbreitung der TK-Auswertung zufolge bei 3,3 Prozent.

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Die Auswertungen zeigen weiter: Während im Alter bis 15 Jungen und Mädchen in etwa gleich stark betroffen sind, leiden im Jugend- und Erwachsenenalter Frauen häufiger unter Neurodermitis. So bekamen bei den 15- bis 19-Jährigen 6,3 Prozent der jungen Frauen und 4,8 Prozent der jungen Männer eine Neurodermitis-Diagnose. Bei den über 20-Jährigen sind vier Prozent der Frauen und 2,5 Prozent der Männer betroffen. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft sind genetische Faktoren die Ursache dafür.

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Beim Blick auf die medikamentöse Behandlung erhielten Versicherte mit einer Neurodermitis am häufigsten Arzneimittel mit Kortison: Jeder Dritte kortisonhaltige Salbe, etwa jeder Zehnte Kortisontabletten.

Bei Kortison ist der richtige Umgang entscheidend, sagt Prof. Dr. Matthias Augustin, Facharzt für Hauterkrankungen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Mitherausgeber des Reports: "Tabletten sind eine Notfallmaßnahme, eine Creme kann etwas länger angewendet werden. Als Basistherapie ist es jedoch sehr wichtig, die Schutzfunktion der Haut mit wirkstofffreien Cremes zu stärken."

Der Report zeigt zudem den Bedarf an hochwirksamen Medikamenten für schwere Neurodermitis-Formen auf.

Quelle: Techniker Krankenkasse

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