Nitratreiches Blattgemüse fördert Zahngesundheit

(fast) Rucola und Spinat: Nitratreiches Blattgemüse gilt bislang wegen seines Nitratgehalts als problematisch. Doch der verfemte Inhaltsstoff hat auch gesundheitsfördernde Eigenschaften. Das belegt eine kürzlich veröffentlichte Studie der Universität Hohenheim und des Universitätsklinikums Würzburg.

09.08.2016

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© Foto: Stockbyte / Photos.com plus / Getty Images
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Für die Studie teilten die Forscher insgesamt 44 Teilnehmer mit chronischer Zahnfleischentzündung in zwei Gruppen ein. Die erste Gruppe von 21 Personen verzehrte dabei über einen Zeitraum von zwei Wochen dreimal täglich ein eigens entwickeltes Placebo-Salatsaftgetränk. Aus dem Placebo-Getränk war das natürlicherweise enthaltene Nitrat durch ein spezielles Adsorberverfahren entfernt worden. Die zweite Gruppe von 23 Personen erhielt in gleichen zeitlichen Abständen das identische Testgetränk mit der ursprünglich enthaltenen Menge an Nitrat. Die Probanden wurden jeweils vor Beginn der Studie sowie erstmals nach 14 Tagen untersucht. 

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Die Ergebnisse: Bereits nach zwei Wochen waren deutliche und statistisch signifikante Verbesserungen bei den Zahnfleischentzündungen der Patienten zu beobachten. In der Placebogruppe, also in der Gruppe, in der das Nitrat im Testgetränk entfernt wurde, konnte hingegen keine Verbesserung festgestellt werden.  

Den Wirkmechanismus erklären die Forscher folgendermaßen: Mit der Nahrung zugeführtes Nitrat wird rasch im Magen und dem oberen Dünndarm aufgenommen und anschließend über das Blut zu den Speicheldrüsen transportiert. Ein gutes Viertel wird dort in den Speichel abgegeben. Auf diese Weise ist die Nitratkonzentration im Mundraum nicht nur beim Trinken des Salatsaftgetränks, sondern auch über einen längeren Zeitraum danach deutlich messbar erhöht. 

Bestimmte Bakterien, die im gesamten Rachenraum und insbesondere in den Zahnzwischenräumen vorkommen, wandeln das Nitrat in Nitrit um. Dieses wirkt einerseits selbst antimikrobiell und könnte durch die Hemmung schädlicher Bakterien direkt einen Beitrag zur Linderung der Zahnfleischentzündung leisten. Andererseits wird es zu Stickstoffmonooxid umgewandelt. Letzteres gilt als blutdrucksenkend, durchblutungsfördernd und kann im Körper entzündungshemmende Prozesse auslösen.

Quelle: Universität Hohenheim

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