Podcast PTA FUNK: Odyssee – Eine ukrainische PTA und die Bürokratie

(cnie) In der Ukraine hat Anastasia Nazarenko-Rieger als PTA gearbeitet. 2022 ist die junge Frau nach Deutschland geflohen. Die Anerkennung ihres ukrainischen PTA-Diploms dauert nun bereits drei Jahre. Im Podcast PTA FUNK berichtet die 26-Jährige über die Hürden der deutschen Bürokratie und die Unterschiede in der PTA-Ausbildung in den beiden Ländern.

10.09.2025

rechts: PTA Anastasia Nazarenko-Rieger
links: Onlineredakteur Christoph Niekamp
© Foto: [M] Stefanie Fastnacht | Privat
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Die PTA-Ausbildung in der Ukraine dauert drei Jahre. Es besteht die Möglichkeit, auf zwei Jahre zu verkürzen. Nach einer Abschlussprüfung gibt es ein PTA-Diplom. So auch für Anastasia Nazarenko-Rieger. 2022 flieht sie vor dem Krieg nach Deutschland und will auch hier in der Apotheke arbeiten. Doch bis zu ihrem Ziel, der Berufsanerkennung, ist es ein langer Weg.

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Berufsanerkennung: Geduld ist alles

Nazarenko-Rieger zählt auf: „Die Anerkennung dauert echt ewig und ich bin immer noch dabei. Zuerst musste ich Deutsch bis Niveau B2 machen. Ohne das läuft gar nichts. Dann war ich bei der Beratung in der Berufsfachschule und habe dort meine To-do-Liste für die nötigen Dokumenten bekommen. Ich habe alles gesammelt, übersetzt und an die Regierung der Oberpfalz geschickt."

Nach zwei Monaten Wartezeit bekam Nazarenko-Rieger von der Behörde die Info, dass sie entweder einen Anpassungslehrgang oder eine Kenntnisprüfung benötigt. Sie entschied sich für den Anpassungslehrgang: „In meinem Landkreis gab es natürlich keine Schule dafür, also habe ich selbst gesucht und schließlich in München eine PTA-Schule gefunden, wo ich einen einjährigen Anpassungslehrgang machen darf."

Nun muss die Ukrainerin drei bis viermal die Woche von Regensburg nach München pendeln – ein Jahr lang. Bis dahin erledigt sie PKA-Aufgaben im Backoffice der Kepler-Apotheke Regensburg. Sie rechnet damit, dass sie im Sommer 2026 die Berufsanerkennung geschafft hat.

Wir sind nicht allein, es gibt immer gute Menschen, die uns gerne helfen.
 

Welchen Tipp hat Anastasia Nazarenko-Rieger für PTA aus dem Nicht-EU-Ausland, die in Deutschland arbeiten möchten?
Sie ermutigt alle, selbst aktiv zu werden: „Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Man darf keine Angst haben, sondern muss einfach handeln. Wenn es sein muss, läuft man eben durch alle Apotheken in der Stadt. Genau so habe ich meine Apotheke gefunden. Jede Aktion zahlt sich am Ende aus."

Podcast PTA FUNK: Apotheken in der Ukraine – Es fehlt an allem

Bereits im Frühjahr 2022 hat die ukrainische Apothekerin Ilona Spitz im Podcast PTA FUNK von der Situation der Apotheken in ihrer Heimat berichtet.

Emotionale Unterstützung vom Apothekenteam 

Auf diese Weise hat Nazarenko-Rieger ihren ersten Job in der Marien-Apotheke im oberpfälzischen Schwandorf bekommen. Dem Team der Marien-Apotheke ist sie sehr dankbar, erklärt Nazarenko-Rieger im Podcast-Interview: „Sie haben mir geholfen, Briefe, Termine und alles Mögliche besser zu verstehen und auch natürlich emotional unterstützt. Meine Kolleginnen und Kollegen haben mich immer ermutigt und gesagt, dass ich das schaffen werde, ohne sie wäre das alles wie ein Weg im Dunkeln gewesen. Ich bin wirklich sehr dankbar."

Hören Sie die Geschichte der 26-Jährigen in der aktuellen Folge des Podcast PTA FUNK.

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