Podcast PTA FUNK: Opioid-Pflaster richtig anwenden

(cnie) Opioidhaltige Schmerzpflaster mit den Wirkstoffen Fentanyl bzw. Buprenorphin sind in der Schmerztherapie weit verbreitet und wegen ihrer recht einfachen Anwendbarkeit und guten schmerzlindernden Effekte etabliert. Apothekerin Dr. Cora Menkens erklärt im Podcast PTA FUNK, welche Pflasterarten es gibt und was PTA bei der Beratung unbedingt beachten sollten.

24.08.2022

Apothekerin Dr. Cora Menkens und Onlineredakteur Christoph Niekamp
© Foto: [M] Stefanie Fastnacht | Hirsch-Apotheke
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Menkens leitet seit 2002 die Hirsch-Apotheke im hessischen Bad Homburg und hat täglich mit dem Thema Schmerzpflaster zu tun. Das Apothekenteam arbeitet mit einem Palliativ-Team zusammen, holt Rezepte ab und bringt opiodihaltige Schmerzpflaster zu den Patienten. Die 54-Jährige beschreibt die Kooperation mit dem Palliativ-Team als ein sehr partnerschaftliches Verhältnis, bei dem man sich auch über die Vor- und Nachteile der Pflaster ausgetausche.

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Vorsicht Überdosierung: kein Zusatz-Pflaster aufkleben

Bei der Beratung in der Apotheke sollten PTA die Betroffenen klar darauf hinweisen, dass sie die Pflaster nur so anwenden, wie der Arzt es ihnen erklärt hat. Bei Fentanylpflastern bedeutet das: ein Pflaster alle drei Tage. „Keinesfalls auf die Idee kommen, zwischendrin, weil es stärker weh tut als sonst, noch ein zweites Pflaster dazu aufzukleben", erklärt Menkens. Dabei bestehe die Gefahr der Überdosierung. Die Wirkung setzt erst nach etwa zwölf Stunden ein. Klebt der Schmerzpatient tagsüber ein zweites Pflaster dazu, merkt er zunächst noch nichts. Mitten in der Nacht fängt das zweite an zu wirken und dann kommt die Überdosierung. Das kann gefährlich werden, da der Atem beeinträchtigt wird.

Gefährlich sind opioidhaltige Schmerzpflaster auch für Kinder – wenn sie die Pflaster verschlucken oder auch nur bei sehr engem Hautkontakt. Die Apothekerin erläutert im Podcast: „Wenn Sie das Pflaster auf den Oberkörper aufgeklebt haben und haben engen Hautkontakt, indem Sie ein Baby im Arm haben, dann können Stücke des Pflasters oder das ganze Pflaster unbeabsichtigt von Ihnen abgehen und auf dem Kind kleben bleiben. Und auch das ist gefährlich!"

Nicht zerschneiden

Finger weg von der Schere! Opioidhaltige Schmerzpflaster sollten nie zerschnitten werden, betont Dr. Cora Menkens. Die Gefahr, dass Wirkstoff auslaufe, sei zu groß. Stattdessen gibt es für jeden die passende Zwischenstufe bei der Dosierung. Auch Sparen ist kein Argument. Schließlich kann die zweite Pflasterhälfte nicht mehr sicher genutzt werden, da sie in ihren Klebeeigenschaften völlig verändert ist.

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1 Kommentar

24.08.2022 - 11:47 Uhr
Kommentar von Silvia van Cleve

Toller Podcast. Ich habe auch den Eindruck, dass die Verordnungen über opiodhaltige Pflaster in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat.