Podcast PTA FUNK: Organspende – Herzen fliegen, Nieren fahren

Die Ärztin aus Mainz betont, wie wichtig die individuelle Auseinandersetzung mit der Organspende ist. Ihr Blick gilt dabei besonders den Angehörigen der verstorbenen Person: „Das muss man ja dann erstmal verarbeiten und dann wird man noch gefragt: Wissen Sie denn, ob Ihr Vater oder Ihr Kind oder Ihre Ehefrau Organspender werden wollte. Wenn man vorher nie darüber geredet hat oder nicht weiß, was der andere wollte, ist es eine unheimliche Last und Bürde."
Nach dem Tod muss für die Transplantation eines Organs alles möglichst schnell geregelt werden. Je nach Organ bleiben nur wenige Stunden zwischen Hirntod der spendenden Person und der Implantation in die empfangende Person. Herzen seien besonders kritisch, erklärt Barreiros. Da bleiben nur vier Stunden. Deshalb fliegt ein Herz fast immer zum Zielort, während bei Nieren der Transportweg auf der Straße genutzt wird. Hier bleiben etwas 20 Stunden.
Häufigste Angst: Bin ich wirklich tot?
Die geschäftsführende Ärztin der DSO-Region geht im Podcast PTA FUNK auf eine ihrer Erfahrung nach weitverbreiteten Angst ein: Tun die Ärztinnen und Ärzte wirklich alles, um mein Leben zu retten, wenn ich organspendende Person bin? Bin ich ganz sicher tot?
Barreiros erläutert: „Die Ärzte sind wirklich dafür da, primär Leben zu retten, das ist wirklich unsere Begier, aber es gelingt nicht immer und nur dann, wenn das nicht gelingt und eine Hirnschädigung da ist, nur dann kann man überhaupt über die Richtung Hirntod und dann eben auch Organspende nachdenken und die Feststellung des Todes findet auf der Intensivstation statt, also unter maximaler Therapie. Das heißt noch sicherer geht eigentlich gar nicht."
Top 3 Transplantierte Organe
1. Niere (1.431)
2. Leber (706)
3. Herz (358)
Quelle: Deutsche Stiftung Organtransplantation / Zahlen für 2022
Grundvoraussetzung für eine Organspende ist der irreversible Hirnfunktionsausfall, der gemeinhin als Hirntod bezeichnet wird. Dieser muss festgestellt werden von zwei unabhängigen Ärzten, wovon einer ein Neurologe oder Neurochirurg sein muss.
Kann jeder Organe spenden?
Es gibt kein Höchstalter für Organspender. Barreiros berichtet im Interview von der ältesten postmortalen Spenderin. Sie war 98 Jahre alt und ihre Leber lebt bis heute in einer anderen Person weiter. Ausschlusskriterien sind dagegen aktive Krebserkrankungen oder eine aktive Infektion des Organs.
Neugierig auf mehr Infos zur Organspende? Schauen Sie auf organspende-info.de oder hören Sie gleich die komplette Folge PTA FUNK!
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