Prädiabetes ist mehr als „letzte Warnung“

(kib) Bereits die Vorstufe zum Diabetes mellitus, der Prädiabetes, erhöht das Risiko für Folgeerkrankungen. Das zeigt eine Übersichtsarbeit des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ).

07.01.2022

Miniaturfiguren Mann und Frau laufen auf einem Insulinpen
© Foto: Montri Thipsorn / stock.adobe.com
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Beim Prädiabetes ist der Glukosestoffwechsel bereits gestört ist. Es liegt aber noch kein Typ-2-Diabetes vor. In den vergangenen Jahren fanden Wissenschaftler verstärkt Hinweise darauf, dass schon der Prädiabetes mit chronischen Komplikationen und Folgeerkrankungen verbunden sein kann.

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Das Deutsche Diabetes-Zentrum hat nun in einer Übersichtsarbeit die bisherige Studienlage und deren Aussagekraft analysiert und bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass der Prädiabetes unter anderem mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle, chronische Nierenerkrankungen, Demenz sowie Krebs einhergehen. Sie hängen zudem generell mit einer höheren Sterblichkeitsrate zusammen.

Aus Sicht des DDZ Befunde sind diese Ergebnisse auch deshalb relevant, weil Prädiabetes weltweit zunimmt. Die International Diabetes Federation schätzte erst jüngst die Zahl der Prädiabetes-Fälle für 2021 auf mindestens 10,6 Prozent der erwachsenen Bevölkerung weltweit – was 541 Millionen Menschen betrifft. Für 2045 wurde sogar ein Anstieg auf mindestens 11,4 Prozent prognostiziert; was wiederum 730 Millionen Menschen entspricht.

Prädiabetes als strateguisches Zeitfenster

Die Experten sehen vor diesem Hintergrund im Prädiabetes ein „strategisches Zeitfenster“, in dem die noch beeinflussbaren Risikofaktoren wie Adipositas (Übergewicht), ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel gezielt angegangen werden können. So bestünde die Chance, die Entwicklung des Typ-2-Diabetes und seiner Folgeerkrankungen zu verhindern oder zumindest zu verzögern.

Quelle: IDW

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