PTA und Approbierte besonders häufig gesucht

(kib) Für PTA sind die Ergebnisse des aktuellen APOkix sicher nicht überraschend: Der Fachkräftemangel ist in deutschen Apotheken stark spürbar. Doch es gibt Unterschiede zwischen Stadt und Land.

27.04.2023

Bezahlvorgang in der Apotheke
© Foto: contrastwerkstatt / stock.adobe.com
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Die aktuelle Ausgabe vom Apothekenkonjunkturindex (APOkix) des IFH KÖLN zeigt: Rund drei Viertel der befragten Apothekeninhaberinnen und -inhaber geben an, den Fachkräftemangel in ihren Apotheken gegenwärtig stark oder sogar sehr stark zu spüren. Ihre Personalsuche im vergangenen Jahr bezeichnen im Durchschnitt über alle Beschäftigtengruppen hinweg 42 Prozent der Befragten als nicht erfolgreich.

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Das heißt: In den entsprechenden Apotheken konnten (fast) keine offenen Stellen besetzt werden. Zumindest teilweise konnten 20 Prozent der Apotheken ihre offenen Stellen besetzen; 37 Prozent konnten nahezu alle offenen Stellen besetzen.

PTA und Approbierte im Fokus

Besonders schwer wiegt der Fachkräftemangel bei PTA und Approbierten. So suchten im vergangenen Jahr 74 Prozent der Apothekeninhaberinnen und -inhaber nach PTA und 66 Prozent nach Approbierten. Wirklich erfolgreich verlief die Personalsuche aber nur in 40 Prozent (PTA) beziehungsweise 32 Prozent (Approbierte) der Fälle.

Unterschiede zwischen Stadt und Land

Über sämtliche Beschäftigtengruppen hinweg zeigt sich der Fachkräftemangel auf dem Land ausgeprägter als in der Stadt. Während laut den Befragten beispielsweise in 37 Prozent der Stadtapotheken im vergangenen Jahr (nahezu) alle ausgeschriebenen Stellen für Approbierte besetzt werden konnten, gilt dies nur für 28 Prozent der Landapotheken.

Besonders stark sind die Unterschiede zwischen Stadt und Land im Ausbildungsbereich. So ist die Quote der Stadtapotheken mit erfolgreicher Personalsuche im Bereich der Pharmazeuten in Praktikum (PhiP) und der Auszubildenden zur PKA mit 42 beziehungsweise 29 Prozent etwa doppelt so hoch wie bei Apotheken in ländlichen Gebieten (20 bzw. 15 %).

Ausblick und Konsequenzen

Nach Einschätzung der Befragten wird sich der Personalbedarf in den Apotheken in den kommenden Jahren über sämtliche Beschäftigtengruppen hinweg weiter erhöhen. In besonderer Weise gilt dies für Approbierte und PTA – in beiden Bereichen gehen rund 70 Prozent der Befragten von steigenden Personalbedarfen in ihren Apotheken aus.

Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, müsse der „Arbeitsplatz Apotheke“ aus Sicht von 98 Prozent der Befragten attraktiver gemacht werden – gerade mit Blick auf den Wettbewerb mit anderen Beschäftigungsfeldern. Auch mehr PTA-Schulen und -Schulplätze (94 %), höhere Gehälter (93 %) und zusätzliche Pharmaziestudienplätze (92 %) könnten laut den Befragten dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Quelle: IFH Köln

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