Region Hannover: Warnung vor Fledermaustollwut

(kib) Die klassische Tollwut gilt in Deutschland als ausgerottet, aber ein ähnlicher Virustyp schlummert in Fledermäusen. Nach dem Fund einer mit Tollwut infizierten Fledermaus warnt die Region Hannover nun davor, flugunfähige Fledermäuse anzufassen.

07.09.2023

Graue Langohrfledermaus, Plecotus astriacus
© Foto: Eric Isselée / stock.adobe.com
Anzeige

Anlass für die Warnung

In Neustadt am Rübenberge wurde kürzlich bei einer gefundenen Breitflügelfledermaus die Krankheit festgestellt. Das Tier wurde im schlechten Gesundheitszustand entdeckt und in der Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen abgegeben. Dort wurde die Fledermaus eingeschläfert, die Laboruntersuchung hat einer Mitteilung zufolge ergeben, dass sie mit Tollwut infiziert war.

Aktueller Podcast

Übertragung auf den Menschen selten

Deutschland gilt laut dem Robert Koch-Institut seit 2008 als frei von der klassischen Tollwut. Allerdings gibt es weiterhin Tollwut in der Fledermauspopulation, die von einem anderen Virustyp ausgelöst wird.

Tollwut-Monitoring

Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) wertet regelmäßig Proben von Haus- und Wildtieren in Hinblick auf das Vorkommen des Tollwutvirus aus. Im vergangenen Jahr wurden 427 solcher Proben untersucht, 16 davon stammten laut Laves von Fledermäusen. Drei dieser Fledermäuse (19 %) waren mit dem Tollwutvirus infiziert.  

Die erkrankten Tiere zeigen den Angaben zufolge neurologische Ausfälle, haben Schluckbeschwerden, sind oft aggressiv oder haben Lähmungserscheinungen und liegen am Boden. Die Infektion könne aber auch symptomlos verlaufen. Eine Übertragung der Krankheit auf andere Säugetiere oder auch Menschen sei sehr selten.

Quelle: dpa

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *