Riesenschildkröte nach Stephen King-Romanfigur benannt

(kib) Ein internationales Forschungsteam vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen hat eine neue Riesenschildkröten-Art aus dem späten Pleistozän beschrieben. Benannt wurde diese nach der Riesenschildkröte „Maturin“, einer Romanfigur des Bestsellerautors Stephen King.

28.03.2024

Visualisierung der neu entdeckten Riesenschildkröte Peltocephalus maturin
© Foto: Júlia d‘Oliveira
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Peltocephalus maturin, so der wissenschaftliche Name, ist mindestens 40.000 und höchstens 9.000 Jahre alt und stammt aus dem brasilianischen Amazonasgebiet. Mit einer Panzerlänge von etwa 180 Zentimetern gehört die Art zu den größten bekannten Süßwasserschildkröten weltweit.

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Goldgräber fanden Überreste

Goldgräber im „Taquaras“-Steinbruch im brasilianischen Porto Velho fanden die fossilen Überreste – einen Teil des Unterkiefers – der Riesenschildkröte. Diese analysierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und gehen aufgrund verschiedener Merkmale von einer engen Verwandtschaft mit der Dickkopf-Amazonas-Schildkröte (Peltocephalus dumerilianus) aus. Auch nehmen sie an, dass sich die Riesenschildkröten omnivor, also sowohl von Fleisch als auch von Pflanzen, ernährten.

Namensgeber Maturin

Benannt haben die Forschenden die neue Art nach der Riesenschildkröte „Maturin“, ein übergreifender Protagonist im Stephen-King-Multiversum. Maturin ist in den Romanen und Filmen Kings für die Entstehung des Universums verantwortlich, heißt es in einer Mitteilung.

Neue Riesenschildkröte entdeckt

Schildkröte und Menschen lebten gleichzeitig

Der neue Fund ist das jüngste bekannte Vorkommen von Riesen-Süßwasserschildkröten und deutet auf eine Koexistenz von Peltocephalus maturin mit frühen menschlichen Bewohnerinnen und Bewohnern im Amazonasgebiet hin.

„Bereits vor etwa 12.600 Jahren besiedelten Menschen das Amazonasgebiet. Wir wissen zudem, dass große Landschildkröten seit dem Paläolithikum auf dem Speiseplan von Homininen stehen. Ob auch die, aufgrund ihrer Beweglichkeit deutlich schwerer zu fangenden, Süßwasserschildkröten den frühen Menschen zum Verzehr dienten und ob Peltocephalus maturin – gemeinsam mit der südamerikanischen Megafauna – Opfer menschlicher Ausbreitung wurde, ist noch unklar", heißt es in der Pressemitteilung seitens der Forschenden.

Quelle: IDW

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