Schadstoffbelastete Kosmetika

(kib) Lifestyle-Produkte enthalten Schadstoffe, die durch bisherige Tests nicht erfasst und regulatorisch bislang nicht abgedeckt werden. Das wiesen Wissenschaftlerinnen der Justus-Liebig-Universität Gießen mit einer neuen Analysemethode nach.

15.07.2025

Hände in der Reihe halten verschiedene Kosmetikprodukte in die Höhe
© Foto: tatyanarow / stock.adobe.com
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Die Forscherinnen untersuchten in mehreren Studien insgesamt 140 Pflegeprodukte und Kosmetika aus 20 Produktsegmenten sowie über 40 Parfüms. Und fanden mutagene/erbgutverändernde, zelltötende, antibakterielle, neuromodulierende beziehungsweise neurotoxische und den Hormonhaushalt stark beeinflussende Schadstoffe.

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In den meisten untersuchten Produkten wie Lippenstiften, Pflegecremes, Wundcremes und Brustwarzencremes fanden die Wissenschaftlerinnen relevante Mengen an Schadstoffen, die regulatorisch bisher nicht abgedeckt werden.

Auswirkungen auf den Menschen schwer zu beurteilen

Welchen Effekt diese Schadstoffe genau auf den Menschen oder die Natur haben, ist schwer nachzuweisen. Denkbar sind ein Einfluss auf das Hautmikrobiom und den Körper, insbesondere wenn sie über Wunden, Mikrorisse in der Haut, die zum Beispiel beim Rasieren entstehen können, oder Zahnfleischbluten direkt in die Blutbahn gelangen. Durch das Abwaschen könnten die Schadstoffe zudem Effekte auf Natur und Umwelt haben.

„Unsere Studien zeigen auch, dass es vereinzelt Produkte gibt, die schon heute besser abschneiden“, heißt es in der Pressemeldung. „So enthielten Produkte, die als frei von Mineralölrückständen gekennzeichnet waren, vergleichsweise weniger erbgutverändernde und mutagene Mineralölrückstände."

Dennoch sei es dringend nötig zu handeln, aufgrund der Vielzahl der betroffenen Kosmetika und Pflegeprodukte, von denen Verbraucherinnen und Verbraucher in der Regel täglich mehrere verwenden. 

Quelle: IDW

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