Schleimmoleküle vereiteln Pilzinfektionen

(kib) Entfaltet Candida albicans sein schädliches Potenzial, zeigt sich das in Mundsoor, vaginalen oder lebensbedrohlichen systemischen Infektionen. Nun haben Forscher der Universität Basel Substanzen entdecket, die die Pilzinfektion vereiteln. Aufbauend auf ihren Ergebnissen gibt es möglicherweise bald eine neue Klasse von Antimykotika.

23.06.2022

3D-Illustration von Candida albicans
© Foto: Dr_Microbe / Getty Images / iStock
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Die von den Wissenschaftler im Sekret der Schleimhaut identifizierten Moleküle sind Glykane. Sie sind vermutlich der Grund, warum die meisten Menschen gar nicht bemerken, dass sie einen potenziell schädlichen Erreger mit sich tragen. Denn bestimmte Glykane unterdrücken die Filamentierung von Candida albicans und damit den Wechsel zur infektiösen Form, haben Forscher einer Mitteilung der Universität Basel zufolge herausgefunden.

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Der Zucker im Schleim

Glykane sind spezialisierte Zuckermoleküle und ein Hauptbestandteil von Mucinen, den gelbildenden Polymeren, aus denen Schleim besteht. Um zu testen, welche der mehreren hundert verschiedenen Glykane im Schleim mit Candida albicans interagieren, verglich die Forschenden die molekulare Zusammensetzung verschiedener Schleimproben, die in Laborversuchen die Filamentbildung des Pilzes unterdrückten.

Von den Glykanen, die in allen Proben am häufigsten vorkamen, synthetisierten die Wissenschaftler dann sechs für die weitere Analyse. Es gelang ihnen anschließend die Wirkung der synthetisierten Glykane auf Candida albicans zu bestätigen. Nun suchen die Forscher nach Möglichkeiten, Glykane zu verschiedenen Bereichen im Körper zu bringen. Gelingt auch dies, könnte es vielleicht bald eine neue Klasse von Antimykotika geben.

Quelle: Universität Basel

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