Schwanger durch den Sommerurlaub

(kib) Gesund durch die Sommermonate und den Urlaub zu kommen, das ist auch in der Schwangerschaft gut möglich. Einige Weichen dafür können schon frühzeitig gestellt werden. Wichtig ist es, sich vor Hitze, zu großer Anstrengung und Infektionen zu schützen und einen Urlaubsort zu wählen, von dem aus eine Klinik im Notfall gut erreichbar ist, rät der Berufsverband der Frauenärzte.

13.07.2020

Schwangere Frau im Abendlicht
© Foto: Dimid / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Zwischen der Urlaubsplanung und der Reise selbst liegen oft mehrere Wochen oder Monate. „Das kann dazu führen, dass Schwangere erst unterwegs oder am Urlaubsort merken, dass sie nicht mehr so sportlich belastbar sind“, erläutert Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte und niedergelassener Frauenarzt in Hannover in einer Mitteilung. „Auf jeden Fall sollte auf Wanderungen oder Radtouren immer genug Flüssigkeit mitgenommen werden, es muss viele Pausen geben, natürlich im Schatten.“

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Wer Urlaub in den Bergen macht, sollte  mehrere Tage einplanen, bevor er luftige Höhen erklimmt und mit leichten Wanderungen beginnen. Experten gehen davon aus, dass Schwangere einen Tag Ruhe pro 500 Meter Höhenunterschied benötigen, und zwar vom Heimatort an gerechnet. Das bedeutet, dass schon die Mittelgebirge für eine Schwangere, die aus dem norddeutschen Flachland kommt, eine Herausforderung werden können, umso mehr das Alpenvorland oder die Alpen selbst. Wanderungen über 2500 Meter Höhe sind während des Urlaubs in der Schwangerschaft nicht empfehlenswert.

Viele Schwangere vertragen zudem hochsommerliche Temperaturen schlecht. Daher sollten Anstrengungen möglichst reduziert werden, vor allem in den späteren Schwangerschaftsmonaten. Wenn die Möglichkeit besteht, stützt Wassertreten in kaltem Wasser den Kreislauf; außerdem beugt es Wassereinlagerungen in Füßen und Unterschenkeln vor.

Die körperlichen Veränderungen und der häufig auch vorhandene Eisenmangel bewirken, dass sich Schwangere müde fühlen. Sommerliche Hitze kann die Müdigkeit noch verstärken. Idealerweise sind sie daher Beifahrer. Auch raten die Experten, zur Thromboseprophylaxe alle zwei Stunden eine Pausen einzuplanen und ohne Zeitdruck zu fahren.

Schwimmen in Freibädern, Badeseen oder im Meer ist in Mitteleuropa aus hygienischer Sicht praktisch immer unbedenklich. Allerdings sollten gerade Schwangere unbedingt die nasse Badekleidung sofort wechseln, um das Risiko für Harnwegsinfekte zu minimieren. Denn ein Harnwegsinfekt erhöhe das Risiko für einen vorzeitigen Blasensprung, für vorzeitige Wehen und Frühgeburten.

Quelle: Berufsverband der Frauenärzte

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