So hoch sind die Überlebenschancen bei Krebs

(ts/kib) Die Forschung in der Onkologie hat bewirkt, dass die Überlebenschancen für Krebspatienten steigen. Die Ärzte Zeitung blickte auf unterschiedliche Krebsarten und zeigt auf wie wahrscheinlich es ist, fünf, sieben und zehn Jahre nach der Diagnose noch zu leben.

06.02.2019

Perücke, die auf einem Tisch liegt
© Foto: Andreas Arnold / dpa / picture alliance
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Krebs ist in Deutschland nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Jeder Vierte, der im Jahr 2015 starb, war Krebspatient, wie Daten des Statistischen Bundesamts zeigen.

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Nach Zahlen des Zentrums für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut brachten bösartige Tumoren vor vier Jahren 225.523 Bundesbürgern den Tod – 122.452 Männern und 103.071 Frauen. In den vergangenen Jahren stiegen diese Zahlen leicht, aber stetig.

Lungenkrebs präsentiert sich im Vergleich der Krebsarten besonders tödlich – zumindest belegen das die Zahlen des Statistischen Bundesamts zu den Sterbefällen 2016.

Fast jeder Fünfte (19,8 Prozent) der Krebspatienten, die 2016 starben, war an Lungenkrebs erkrankt. Brustkrebs (8,1 Prozent) und Bauchspeicheldrüsenkrebs (7,8 Prozent) folgen auf den weiteren Rängen.

Statistisch gesehen gibt es aber durchaus Hoffnung: Die altersstandardisierten Raten vom Zentrum für Krebsregister für den Zeitraum 2013/2014 bei Krebspatienten, die 15 Jahre oder älter sind, zeigen: Fünf Jahre nach der Krebsdiagnose sind 58 Prozent der Patientinnen und 50 Prozent der Patienten am Leben. Nach zehn Jahren sind es bei den Frauen 47 Prozent und bei den Männern 38 Prozent.

Wie die Neuerkrankungszahlen aus dem Jahr 2014 offenbaren, kommen Brustkrebs (69.781 Diagnosen), Darmkrebs (63.288), Prostatakrebs (57.368), Lungenkrebs (53.835) und Hautkrebs (21.230) am häufigsten in Deutschland vor. Bei diesen Krebsarten variieren die Überlebensraten stark.

Die besten Chancen, die Erkrankung zu überstehen, haben Hautkrebspatienten: 88 Prozent der erkrankten Frauen und 82 Prozent der Männer sind fünf Jahre nach der Diagnose am Leben. Fünf Jahre später sind es 80 Prozent (Frauen) und 71 Prozent (Männer).

Ganz anders die Prognose bei Lungenkrebs: Knapp vier von fünf Patientinnen (81 %) sterben in den ersten fünf Jahren, bei den Männern sind es sogar 87 Prozent. Zehn Jahre nach der Schock-Diagnose Krebs leben nur noch 13 Prozent der Frauen und 9 Prozent der Männer.

Auch bei den anderen Krebsarten zeigt sich natürlich ein differenziertes Bild.

Stellt man die Überlebenszeiträume in den Mittelpunkt der Betrachtung, kommt man zu einem interessanten Ranking. Die höchsten Überlebensraten fünf Jahre nach Krebsdiagnose sind ausgewiesen für:

  • Frauen: Hautkrebs, Schilddrüsenkrebs (je 88 %) und Morbus Hodgkin (84 %)
  • Männer: Hodenkrebs (87 %), Hautkrebs (82 %), Schilddrüsenkrebs und Morbus Hodgkin (je 80 %)

Zehn Jahre nach Krebsdiagnose:

  • Frauen: Hautkrebs, Schilddrüsenkrebs (je 80 %) und Morbus Hodgkin (78 %)
  • Männern: Hodenkrebs (81 %), Morbus Hodgkin (72 %) und Hautkrebs (71 %)

Quelle: Ärzte Zeitung

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