Spazier-App fürs Einkaufszentrum mobilisiert

(kib) Stellt das Einkaufszentrum per App eine Belohnung in Aussicht, lassen sich Shoppingwillige zu mehr Bewegung animieren. Zumindest einer japanischen Studie zufolge hat das funktioniert – bei Frauen etwas besser als bei Männern.

13.02.2024

Innenansicht eines Einkaufzentrums
© Foto: zhu difeng / stock.adobe.com
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In Japan gibt es Einkaufszentren, die ihren Kunden eine Smartphone-App ans Herz legen. Sie wird mit Betreten des Einkaufszentrums gestartet und das Programm beginnt, die Schritte zu zählen.

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Bei mehr als 1.000 Schritten bekommen die Shoppenden ein Los für eine digitale Lotterie. Zu gewinnen gibt es täglich Einkaufsgutscheine im Wert von umgerechnet bis zu fünf US-Dollar.

Ein Plus von mehr als 1.200 Schritten

Forschende untersuchten nun, ob solche Anreize tatsächlich zu mehr täglicher Bewegung animieren. Sie erfassten die tägliche Schrittmenge von rund 217.300 Personen (71 % Frauen) über ein Jahr, insgesamt lagen ihnen mehr als 23 Millionen Aufzeichnungen vor.

Die durchschnittliche tägliche Schrittzahl lag bei 7.415 mit Teilnahme am Gehprogramm und bei 5.281 Schritten ohne diese Maßnahme. Nach Adjustierung auf Alter und Geschlecht machten die Teilnehmenden an Tagen mit dem Programm 1.219 Schritte mehr als an Tagen ohne.

Frauen und Ältere gehen mehr

Das größte Plus verzeichneten die Teilnehmenden in städtischen Einkaufszentren mit 1.433 zusätzlichen Schritten, gefolgt von vorstädtischen (1.403 Schritte) und ländlichen (1.130 Schritte).

Größere Zentren motivierten zu weiteren Strecken als kleinere (1.422 vs. 1.059 zusätzliche Schritte).

Frauen gingen 728 Schritte mehr als Männer pro Teilnahmetag und ältere Menschen machten 228 Schritte mehr als jüngere.

Erste Apps auch in Deutschland

„Smartphone-basierte Spazierprogramme in Einkaufszentren in Kombination mit der Verlosung digitaler Gutscheine können Menschen motivieren, ihre tägliche Schrittzahl zu steigern“, resümieren die Forschenden um Prof. Yoko Matsuoka von der Universität Chiba in Japan.

Ähnliche Apps gibt es bereits auch in Deutschland: Sie zählen aber die gesamten monatlichen Schritte, Spaziergänge durch das betreffende Einkaufszentrum werden dabei doppelt gewertet.

Quelle: springermedizin.de

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