Spirale: Schutz vor Zervixkarzinomen?

(rb/fast) Ein Forscherteam von der University of Southern California in Los Angeles hat herausgefunden, dass Intrauterinpessare (IUP) mehr können als verhüten. Laut den Ergebnissen einer Metaanalyse von 16 Studien beugen IUP Zervixkarzinomen vor.

22.12.2017

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© Foto: EdnaM / Getty Images / stock.adobe.com
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Frauen, die jemals ein IUP verwendet hatten, hatten demnach ein um 36 Prozent niedrigeres Risiko, Zervixkarzinome (Gebärmutterhalskrebs) zu entwickeln als Frauen, die niemals eine Spirale benutzt hatten. Für die Erklärung, warum ein IUP vor Zervixkrebs schützen sollte, rücken die Forscher die Übergangszone von Vagina und Gebärmutterhals in den Fokus. In diesem Bereich trifft das Zylinderepithel des Gebärmutterhalses auf vaginales Plattenepithel. Hier ist der Ort, wo humane Paillomviren (HPV) angreifen und mögliche Krebsvorstufen entstehen.

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Es ist aber auch jene Region, die während des Setzens eines IUP mechanisch traktiert wird. Diese Manipulation könnte ein Gewebstrauma zur Folge haben, das wiederum zu einer zellulären Immunantwort führt, die eine etwaige HPV-Infektion oder Krebsvorstufen eliminiert. Ein IUP könnte aber auch eine reaktive, chronische, niedriggradige sterile Entzündung in der Schleimhaut hervorrufen. Der veränderte Immunstatus der lokalen Schleimhaut könnte den Verlauf einer HPV-Infektion dann entsprechend modifizieren. Eine weitere Spekulation: Vielleicht werden vorhandene Krebsvorstufen aber auch schlicht bei den rund ums Platzieren und Ziehen von IUP nötigen Manipulationen ausgemerzt.

Quelle: Ärzte Zeitung

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