Sport nach COVID-19: Nicht zu früh beginnen

(kib) COVID-19 kann das Herz betreffen. Aus den USA gibt es nun Empfehlungen, ab wann Sport in diesen Fällen wieder ohne erhöhtes Risiko fürs Herz möglich ist.

22.04.2022

Frau joggt
© Foto: Tierney / stock.adobe.com
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Betrifft die SARS-CoV-2-Infektion das Herz, zeigt sich das oftmals mit Symptomen wie Brustschmerzen, Luftnot oder Herzstolpern. Bei manchen Patienten können auch Veränderungen am Herzen festgestellt werden, ohne dass Symptome auftreten.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dass die Herzmuskelentzündung vollständig abgeklungen ist, sollte Geduld mitbringen. Einem Konsensuspapier der US-amerikanischen Kardiologenvereinigung („American College of Cardiology“, ACC) zufolge sollte körperliche Anstrengung grundsätzlich für drei bis sechs Monate vermieden werden, wenn nachgewiesen ist, dass das Herz durch einen Infekt in Mitleidenschaft gezogen worden ist oder eine Myokarditis diagnostiziert wurde. „Durch diese Ruhepause lässt sich am ehesten eine Schädigung des Herzmuskels vermeiden“, bestätigt der Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, Prof. Thomas Voigtländer.

Drei bis sechs Monate Pause

Diese Empfehlung gilt auch für Sportler mit COVID-19 und einer Myokarditisdiagnose. Sie sollten laut ACC ebenfalls drei bis sechs Monate pausieren und erst wieder mit dem Training starten, wenn keine Herz-Lungen-Beschwerden mehr vorhanden sind, die Leistungsfähigkeit des Herzens sich wieder normalisiert hat ebenso wie die Labor-Hinweise auf einen Myokardschaden. Außerdem dürfen im Belastungstest bzw. im EKG bei der kardiologischen Untersuchung keine Rhythmusstörungen auftreten.

Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt in solchen Fällen sogar eine generelle Sportpause von sechs Monaten: „Intensive sportliche Aktivitäten sollten nach einer sicher anzunehmenden Myokarditis etwa sechs Monate vermieden werden und erst nach einer kardiologischen Kontrolluntersuchung mit unauffälligen Befunden wieder aufgenommen werden“, so Voigtländer.

Bei impfassoziierten Myokarditis-Fällen, die in der Regel milde verlaufen, raten die ACC-Spezialisten ebenfalls dazu, mit anstrengendem Sport drei bis sechs Monate zu warten.

Asymptomatische Leistungssportler: drei Tage Pause

Speziell bei Leistungssportlern haben die ACC-Experten ihre Empfehlungen weiter differenziert. So wird eine Sportpause von drei Tagen als ausreichend erachtet bei nachgewiesener SARS-CoV-2-Infektion ohne Symptome.

Bei mildem Infekt ohne Herz-Lungen-Beschwerden sollten die Sportler warten, bis diese wieder verschwunden sind. Hier seien auch keine weiteren kardiologischen Untersuchungen nötig, da nach aktueller Datenlage eine Myokarditis (oder eine bedeutsame Myokardbeteiligung) bei einer milden COVID-19-Erkrankung ohne Beschwerden an Herz und Atmung unwahrscheinlich sei.

Leiden Sportler hingegen an Symptomen an Herz und Lunge, sollten sie so lange kein intensives Training absolvieren, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind und eine Untersuchung beim Herzspezialisten vorgenommen wurde.

Quelle: Deutsche Herzstiftung

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