Sportverletzungen: Kinder im Fokus

(kib) Knochen, Muskeln und Sehnen sind in den unterschiedlichen Phasen des Heranwachsens anders belastbar. Das sollte beim Training und auch im Fall von Verletzungen beachtet werden, rät die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin.

06.05.2022

Vier Kinder springen über einen Baumstamm
© Foto: Christian Schwier / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodellen)
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Bei Heranwachsenden ändert sich der Stoffwechsel ständig. Das beeinflusst auch Knochen, Muskeln und Sehen. Kommt es zu Sehnenprobleme mit Entzündungsreaktionen, könnte der Grund sein, dass der Knochen wächst, aber Sehnen und Bänder im Wachstum nicht so schnell hinterherkommen, erklärt Professor Holger Schmitt, Chefarzt im Deutschen Gelenkzentrum Heidelberg.In diesem Fall müsse die Belastung sofort zurückgeschraubt werden.

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Auch Haltungsschäden und Wirbelsäulenerkrankungen, wie zum Beispiel die Skoliose, haben einen Einfluss darauf, welchen Sport Kinder und Jugendliche ausüben können, welche Risiken sie haben, wann sie Sport machen und wann besser nicht. Schmitt rät: „Bei Schmerz sollte man Kinder sofort pausieren lassen, bis Untersuchungen die Ursache gefunden haben. Häufig liegt es an Rumpf- und Kraftproblemen, dass nicht genug stabilisiert werden kann. Das lässt sich durch Pausen und richtiges aufbauendes Training schnell beheben.“

Alterstypische Verletzungen

Im Grundschulalter dominieren Stürze beim Spielen, die Knochenbrüche an Hand- oder Sprunggelenk verursachen können. Ab etwa 14 Jahren gibt es eher Probleme an der Wachstumsfuge der Knochen, vor allem in den Lauf- und Sprungsportarten. Hier kommt es am häufigsten zum „Morbus Schlatter“ im Kniegelenk. Die Entzündung von Knochen und Knorpel am Schienbeinkopf wird oft durch Überbeanspruchung des Beins verursacht. Schmerzen und Schwellung sind die Folge. Vier Wochen Sport-Pause können schon hilfreich sein.

Sind die Wachstumsfugen geschlossen, bei Mädchen ab 14/15, bei Jungen ab 16/17 Jahren, treten Bänderverletzungen in den Vordergrund. Gerade Mädchen in Stop and Go-Sportarten sind häufig von Kreuzbandverletzungen am Knie betroffen.

Arztcheck vor Leistungsport

Wenn Kinder mit Leistungssport beginnen, ist immer ein gründlicher Check bei Kinderärzten und Sportmedizinern zu empfehlen. Risiken müssen abgeschätzt und ein dosierter Trainingsaufbau angegangen werden.

Wichtig ist den Experten, dass Sport regelmäßig, altersgerecht und mit durchdachtem Training ausgeübt wird. Schon Kinder müssten lernen, wie sie Verletzungen durch den richtigen Umgang mit dem Sport vorbeugen können.

Quelle: IDW

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