Stoßlüften besser als Fenster "auf Kipp"

(kib) Zu Beginn der Pollensaison stellt sich immer wieder aufs Neue die Frage, wie lüften ohne beeinträchtigt zu werden? Ein Team an der Professur für Ökoklimatologie der Technischen Universität München hat Pollenkonzentrationen in Büroräumen systematisch untersucht und daraus praktische Tipps zum Lüften abgeleitet.

03.04.2017

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© Foto: beatuerk - Fotolia
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Bei ihren Untersuchungen konzentrierten sich die Autoren auf Birkenpollen. Im April 2015 wurden in fünf verschiedenen Räumen und vor den jeweils dazu gehörenden Fenstern die Birkenpollenkonzentrationen gemessen. Die Räume unterschieden sich unter anderem in ihrer Durch- oder Belüftung.

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Wie zu erwarten war, sind die Pollenkonzentrationen in den Räumen grundsätzlich niedriger als draußen. Große Unterschiede ergaben sich allerdings durch die Lüftungsstrategie: Für die Studie wurde beispielsweise ein Raum alle zwei Stunden für fünf Minuten gelüftet. In diesem Raum herrschte die niedrigste Pollenbelastung im Vergleich zu einem Nachbarraum, in dem das Fenster dauerhaft gekippt war.

Ebenfalls höher war die Konzentration in einem Raum mit geöffnetem Fenster und einem chemischen Labor mit automatischem Luftabzug. Die Pollenkonzentrationen können durchs Stoßlüften um zwei Drittel reduziert werden im Vergleich zum Maximum der in der Studie erreichten Pollenkonzentrationen in einem Raum.

Um Birkenpollen besonders effektiv außen vor zu lassen, raten die Autoren daher Pollenallergikern ihre Büro- und Aufenthaltsräume lediglich stoßzulüften.

Ein weiterer, beeinflussender Faktor ist der Publikumsverkehr in einem Büro. Mit der Zeit erhöht sich die Pollenkonzentration in einem Raum. Dies kann auf einen Zusammenhang hinweisen, wie viele Arbeitskollegen in einen Raum ein- und ausgehen, weil Pollen der Kleidung anhaften.

Auch häufen sich Pollen im Hausstaub an, sofern gar nicht oder selten geputzt wird. Dies geschieht sogar über die Pollensaison hinaus. Regelmäßiges Staubwischen ist daher für Allergiker eine wichtige Maßnahme, um allergische Reaktionen zu minimieren. 

Quelle: Technische Universität München

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