Süßstoffe regen Appetit an

In einer Studie unter Leitung der University of Southern California und mit Beteiligung des Universitätsklinikums Tübingen, des Helmholtz Zentrums München und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie sich übermäßiger Konsum von künstlichen Süßstoffen (z. B. Sucralose) auf das Gehirn auswirkt.
Appetit und Hungergefühl steigen an
Sie fanden heraus, dass Sucralose im Hypothalamus, einer wichtigen Schaltzentrale des Gehirns, zu einer gesteigerten Hirnaktivität führt. Dieser Bereich des Gehirns ist unter anderem für die Kontrolle der Nahrungsaufnahme und des Hungergefühls zuständig.
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In der Europäischen Union sind derzeit acht Zuckeraustauschstoffe für den Zusatz in Lebensmitteln zugelassen. Im Handel sind sie als Streusüße und als Süßungsmittel in zuckerfreien und/oder kalorienreduzierten Süßwaren, Getränken und Fertigprodukten zu finden. In unserem Artikel „Zuckeraustauschstoffe: Süß und abführend“ lesen Sie, warum auch Zuckeraustauschstoffe nicht immer harmlos sind.
„Künstliche Süßstoffe, wie in unserem Fall Sucralose, können die Appetitregulierung im Gehirn in einem Maße beeinflussen, das sich nachteilig auf das Gewicht auswirkt“, erläutert Stephanie Kullmann, Professorin am Fachbereich für Diabetologie, Endokrinologie, Nephrologie, in einer Mitteilung des Universitätsklinikums.
Das Forscherteam geht davon aus, dass künstliche Süßstoffe das Gehirn verwirren, indem sie ihm Signale der Süße senden, ohne die benötigten Kalorien zu liefern, die das Gehirn benötigt.
Bereits 2023 hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen, künstliche Süßungsmittel nicht als Ersatzstoff für Zucker zu nehmen, wenn es um Gewichtsverlust geht.
Quelle: IDW