Trotz Chemotherapie in die Sonne?

Je nach eingesetztem Therapeutikum kann es während und nach einer Chemotherapie zu einer ausgeprägten Lichtempfindlichkeit gegenüber den langwelligeren UV-A-Strahlen kommen. Sonnenbrand, Rötungen der Haut und Blasen sind mögliche Folgen. Auch die Nägel können betroffen sein. Oftmals reicht dafür bereits ein kurzer Aufenthalt in der Sonne oder sogar ein bewölkter Himmel.
Entsprechende Hautreaktionen können auch nach einer zielgerichteten oralen Therapie auftreten oder durch zusätzlich zur Krebstherapie eingenommene Medikamente wie Antibiotika, Hormonpräparate oder Antidepressiva.
Schutzmaßnahmen
Der komplette Verzicht auf Sonnenlicht während und auch noch einige Zeit nach der Einnahme von Medikamenten, die die Lichtempfindlichkeit steigern, ist kaum realisierbar und würde auch einen großen Eingriff in die Lebensqualität der Betroffenen bedeuten.
Umso wichtiger ist der konsequente Schutz vor den langwelligeren UV-A-Strahlen, macht das Deutsche Krebsforschungszentrum deutlich. Diese werden durch manche Sonnencremes und dünne Kleidung oft nicht ausreichend abgefangen.
Sonnencreme mit SPF 50+ alle zwei Stunden auftragen
Krebserkrankte sollten darum bei jedem Aufenthalt im Freien eine Sonnencreme mit UV-A-Filter und sehr hohem Lichtschutzfaktor (SPF 50+) alle zwei Stunden neu auftragen und direkte Sonneneinstrahlung zwischen 11 und 15 Uhr konsequent vermeiden.
Zum Schutz der Augen vor möglichen phototoxischen Schäden ist eine Sonnenbrille mit UV-A- und UV-B-Filter sinnvoll. Auch ein Sonnenhut und dichtere Kleidung können gute Dienste leisten – gegebenenfalls auch bei längeren Autofahrten.
Für Autos gibt es zudem UV-A-undurchlässige Schutzfolie, die auf Fensterscheiben oder auch dem Glasdach eines Autos aufgebracht werden kann. Genaue Angaben darüber, wie lange diese Schutzmaßnahmen nach Beendigung der Chemotherapie weitergeführt werden sollten, gibt es aktuell nicht.
Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum