Übergewichtige haben ein erhöhtes Brustkrebsrisiko

(kib) Der Oktober ist Brustkrebsmonat. Warum Übergewichtige ein höheres Risiko für eine Erkrankung haben und was jeder zur Risikominimierung selbst beitragen kann, erklärt die Deutsche Krebshilfe aus diesem Anlass. Sie ist auch Initiator des "Brustkrebslaufs für den guten Zweck", der am 17. Oktober virtuell startet.

05.10.2020

Pinker BH im Anschnitt
© Foto: Rudyanto Wijaya / Getty Images / iStock
Anzeige

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 70000 Frauen und 750 Männer an Brustkrebs. Die Ursachen und Risikofaktoren für die Erkrankung sind vielfältig, doch großen Einfluss hat auch die Lebensweise. Starkes Übergewicht ist ein Risikofaktor, den die Deutsche Krebshilfe in diesem Jahr zum Brustkrebsmonat Oktober in den Mittelpunkt rückt.

Aktueller Podcast

Wie die Deutsche Krebshilfe berichtet, beeinflusst Adipositas die Entstehung von 13 Krebsarten – darunter Leber-, Eierstock- und eben auch Brustkrebs – und das auf dreifache Weise: Zum einen ist Fettgewebe im Körper hochaktiv und produziert unter anderem Botenstoffe, die Entzündungsprozesse fördern. Bei Fettleibigkeit sind die Entzündungswerte daher ständig erhöht, der Körper ist im „Dauerstress“. Das soll die Entstehung von Brustkrebs fördern.

Fettzellen bilden zum anderen auch das Sexualhormon Östrogen. Je mehr Körperfett ein Mensch hat, desto größere Mengen des Hormons produziert er. Die Folge: Der Hormonspiegel gerät aus dem Gleichgewicht, was das Wachstum anderer Zellen, auch Krebszellen, begünstigt.

Bei jungen Mädchen mit Übergewicht regen die Fettzellen den Körper zudem an, das Hormon Leptin zu produzieren – ein Signal, dass ausreichend Fettreserven für eine Schwangerschaft vorhanden sind. Stark vereinfacht wird damit die allererste Regelblutung früher ausgelöst, und die Geschlechtshormone wirken so über einen längeren Zeitraum auf das Brustgewebe ein. Auch das ist ein nachgewiesener Risikofaktor für Brustkrebs.

Menschen mit Adipositas produzieren außerdem große Mengen an Insulin, einem Hormon, das den Blutzuckerspiegel im Körper senkt. Viele Krebszellen nutzen Insulin als Wachstumsfaktor. Ein dauerhaft erhöhter Insulinspiegel begünstigt also ihr Wachstum und damit die Entstehung von Brustkrebs.

Brustkrebslauf für den guten Zweck

Die Deutsche Krebshilfe veranstaltet unter dem Motto „Gemeinsam gegen Brustkrebs“ vom 17. bis zum 25. Oktober 2020 einen „virtuellen Lauf“, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Alle, die sich über das Internet anmelden und ein Startpaket bestellen, können teilnehmen.

Mit dem Kauf des Pakets spenden sie automatisch an die Deutsche Krebshilfe. Jeder Teilnehmer läuft oder walkt über eine bestimmte Distanz los, und zwar wann und wo er möchte. Anschließend teilen die Sportler ihre Daten und die Laufzeit online mit. Alle Zeiten werden dann auf der Brustkrebslauf-Seite der Deutschen Krebshilfe veröffentlicht. Auch Spenden ohne Teilnahme sind willkommen.

Die Basis für ein „gesundes“ Körpergewicht ist eine Kombination aus ausgewogener Ernährung, Alkoholverzicht und regelmäßiger Bewegung. Wer abnehmen will, muss mehr Energie verbrennen, als er durch Nahrung zuführt. Empfehlenswert sind Lebensmittel, die wenig Zucker und tierische Fette enthalten. Regelmäßiger Sport sollte auch dazu gehören. Wer eine Sportart wählt, die Spaß macht und mit wenig Aufwand umsetzbar ist, zum Beispiel Schwimmen, Walken oder Laufen, bleibt eher am Ball.

Viele Tipps rund um ausgewogene Ernährung, Bewegung sowie ein „gesundes“ Körpergewicht gibt die Deutsche Krebshilfe in ihren Präventionsratgebern „Gesunden Appetit“, „Schritt für Schritt“ sowie „Leichter leben“. Informationen zur Erkrankung enthalten der blaue Ratgeber „Brustkrebs“ und die Patientenleitlinie „Brustkrebs im frühen Stadium“.

Alle Broschüren sind kostenfrei bestellbar bei der Stiftung Deutsche Krebshilfe, Postfach 1467, 53004 Bonn und lassen sich hier herunterladen.

Quelle: Deutsche Krebshilfe

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *