Versandapotheken: 7 von 18 sind mangelhaft

(cnie) In Deutsch­land haben über 3000 Apotheken eine Versand­handels­erlaubnis. Doch wie gut sind Service und Qualität der Beratung? Der Test von Stiftung Warentest zeigt: Selbst die besten von 18 umsatz­starken Arznei­versendern schneiden nur befriedigend ab, 7 sogar mangelhaft.

24.10.2017

Versandapotheke
© Foto: kebox / stock.adobe.com
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Schwach ist nach Angabe der Stiftung Warentest vor allem die fachliche Beratung. Viele Versender wiesen nicht ausreichend auf mögliche Wechselwirkungen bei den bestellten Medikamenten hin und hinterfragten zu wenig, ob gewünschte rezeptfreie Mittel für Patienten geeignet sind. Das ist notwendig, um Arzneimittelrisiken zu vermeiden und auch für Versandapotheken Pflicht.

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Bester im Test, aber auch nur befriedigend, ist die Europa Apotheek. Sie sitzt in den Niederlanden, hat aber die Erlaubnis, Medikamente nach Deutschland zu versenden.

Die Apothekenbetriebsordnung verlangt von Vor-Ort- wie von Versandapotheken bei der Abgabe von Medikamenten ausdrücklich „Information und Beratung“ – auch zu Neben- und Wechselwirkungen. Bei rezeptfreien Präparaten sollen Apotheker klären, welches individuell infrage kommt. Um ihr fachliches Können zu prüfen, stellten die Tester den Versendern verdeckt sieben Aufgaben. Einige davon wurden den telefonischen Beratungshotlines gestellt, insgesamt drei betrafen rezeptpflichtige Medikamente. Das Ergebnis ist ernüchternd. Keine Versandapotheke schneidet fachlich gut ab, zum Teil wurde nicht einmal auf bedrohliche Wechselwirkungen hingewiesen. Außerdem bewertete die Stiftung Warentest den Service, die Websites und die allgemeinen Geschäfts­bedingungen.

Zudem ermittelten die Tester bei jedem Anbieter über einen Zeitraum von drei Monaten die Preise von drei rezept­freien Medikamenten. Demnach können Kunden gegen­über dem Listen­preis – der unver­bindlichen Empfehlung der Hersteller – teil­weise kräftig sparen. Allerdings schwanken die Preise beim selben Anbieter mitunter sehr stark und auch Vor-Ort-Apotheken dürfen Prozente auf rezept­freie Medikamente geben.

Quelle: Versandapotheke

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