Viele Fehltage wegen psychischer Störungen

(fst/kib) Psychische Probleme sorgen für viele Fehltage in Deutschland. Ihre Zahl hat sich binnen zehn Jahren verdoppelt, so das Bundesarbeitsministerium. Der wirtschaftliche Schaden ist enorm.

16.04.2019

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Darauf liegen zwei weiße Pflaster.
© Foto: Stefan Redel / fotolia.com
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Die Zahl der Krankentage wegen psychischer Belastungen ist zwar 2017 erstmals um zwei Prozent im Vergleich zu 2016 zurückgegangen. Im Zeitraum von 2007 bis 2017 hatten sich diese Ausfalltage dagegen auf 107 Millionen Fehltage mehr als verdoppelt. Das geht aus der Regierungsantwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag hervor.

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2017 gingen bei Männern 21 Prozent aller Ausfalltage auf psychische Störungen oder Verhaltensstörungen zurück, bei Frauen waren es 14 Prozent.

Die volkswirtschaftlichen Kosten durch Produktionsausfall und nicht realisierte Bruttowertschöpfung sind hoch: 2017 waren dies insgesamt 33,9 Milliarden Euro, im Jahr 2007 belief sich die Summe noch auf 12,4 Milliarden Euro.

Die Entwicklung des Krankheitsgeschehens spiegelt sich in den Zahlen zur Frühverrentung wider. Vor zwei Jahren sind 71303 Frauen und Männer mit der Diagnose „psychischer Störungen“ frühzeitig in Rente gegangen, zehn Jahre zuvor hatte die Zahl noch bei 53888 gelegen.

Zuletzt wurde fast jede zweite Frau (49,3 %) wegen einer solchen Diagnose frühverrentet, bei Männern waren es 36,7 Prozent (Gesamt: 43 %). Zum Vergleich: Vor 20 Jahren (1997) erfolgte noch jede fünfte Frühverrentung auf Basis einer solchen Diagnose.

Quelle: Ärzte Zeitung

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