Vorhofflimmern: Schutz durch moderates Salzen?

(kib) Zu viel Kochsalz im Essen fördert möglicherweise die Entstehung von Vorhofflimmern. Nach Daten aus Großbritannien gilt das vor allem für ein Geschlecht.

27.01.2021

Grobes Meersalz mit kleiner Holzschaufel vor schwarzem Hintergrund
© Foto: ingwio / stock.adobe.com
Anzeige

Eine salzreiche Ernährung gilt ohnehin als ungesund, weil sie den Blutdruck nach oben treiben kann. Ein weiteres Argument gegen zu viel Salz liefert nun eine Studie mit rund 470 000 Teilnehmern. Sie zeigt bei Männern einen Zusammenhang zwischen der Salzzufuhr und dem Risiko für Vorhofflimmern. Bei Frauen war dieser hingegen statistisch nicht signifikant.

Aktueller Podcast

Die Studie beruht auf prospektiv erhobenen Daten von 40- bis 69-jährigen Briten, die zunächst frei von Vorhofflimmern waren und im Median acht und maximal zehn Jahr lang beobachtet wurden. Um die Unzuverlässigkeit von Selbstauskünften zur Ernährung zu vermeiden, wurde die 24-Stunden-Natriumausscheidung im Urin auf der Basis von Spontanurin mit Hilfe der Kawasaki-Formel geschätzt.

Themenmonat online: Frischen Sie Ihr Wissen zu Erkältungen auf

Mit den Themenmonaten online stellen wir jeden Monat ein neues Beratungsthema der Selbstmedikation in den Mittelpunkt. Im Januar ist dies der grippale Infekt. Hierzu finden Sie das eTraining Husten. Umfangreiche Infos bieten wir Ihnen im Dossier Erkältung. Darüber hinaus können Sie kostenfrei Handzettel herunterladen und an Ihre Kunden weitergeben. Oder lauschen Sie dem Podcast „Fieber und Husten wegwickeln“ und gewinnen dabei Einblicke in alternative Behandlungsmöglichkeiten.

Vorhofflimmern wurde bei 2221 der 257545 Frauen und 3751 der rund 215535 Männer diagnostiziert, das entsprach Inzidenzen von 10,6 und 21,4 pro 10000 Personenjahre. Wurden die Studienteilnehmer entsprechend der Höhe der geschätzten Natriumauscheidung im Urin in fünf gleich große Gruppen eingeteilt, hatten Männer im höchsten Quintil Q5 (6,3 g/d) ein um 15 Prozent und damit signifikant höheres Vorhofflimmernrisiko als Männer im mittleren Quintil Q3 (4,4 g/d). Mit plus 20 Prozent ähnlich stark erhöht war, verglichen mit Q3, das Risiko im niedrigsten Quintil Q1 (2,8 g/d). Diese Ergebnisse blieben auch dann weitgehend unverändert, wenn für die Kaliumausscheidung im Urin abgeglichen und Männer mit Nierenfunktionsstörungen ausgeschlossen wurden.

Bei den Frauen zeigte sich tendenziell das niedrigste Vorhofflimmernrisiko in Q2 und das höchste in Q5. Dieser Trend ging aber verloren, wenn für andere kardiovaskuläre Risikofaktoren adjustiert wurde.

Quelle: Ärzte Zeitung

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *