Vorsicht Knopfzellbatterien

(kib) Lichterkerzen verbreiten derzeit weihnachtliche Stimmung und batteriebetriebenes Spielzeug hat Hochkonjunktur. Aber Achtung: Die darin verwendeten Knopfzellbatterien können von Kleinkindern verschluckt werden, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung.

23.12.2022

Rote LED-Kerze im Tannenbaum
© Foto: Oliver Berg / dpa
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LED-Teelichte, Weihnachtsbeleuchtung, Grußkarten mit Musik und Fernbedienungen für Beleuchtungen: Mit Knopfzellbatterien betriebene Geräte gibt es in der Weihnachtszeit überall. Während in der Europäischen Union vertriebenes Spielzeug mit Knopfzellbatterien so gesichert sein muss, dass kein direkter Zugriff auf diese möglich ist (z. B. durch ein mit Schrauben gesichertes Batteriefach), gilt das für andere Geräte nicht. Auch die Lagerung von neuen und gebrauchten (auch vermeintlich leeren) Knopfzellbatterien birgt eine Gefahr.

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Schwere Schleimhautschäden

Beim Verschlucken können Knopfzellbatterien in der Speiseröhre stecken bleiben. Durch den Kontakt mit der feuchten Schleimhaut kommt es zum Stromfluss. An der Grenzfläche zwischen Knopfzellbatterie und Schleimhaut entstehen dabei Hydroxidionen, die zu schwerwiegenden Verätzungen führen können. Je stärker die Batterie geladen ist und je länger sie in der Speiseröhre verbleibt, desto ausgeprägter können die gesundheitlichen Schäden sein.

Ein erhöhtes Risiko besteht für Kleinkinder beim Verschlucken von großen Knopfzellen (ab 20 mm), da ein Steckenbleiben in der engen kindlichen Speiseröhre dann besonders wahrscheinlich ist. 

Symptome

Bleibt die Knopfzellbatterie in der Speiseröhre stecken, so entwickeln sich zunächst oft keine Symptome oder nur leichtes Unwohlsein. Nach einigen Stunden kommt es zu Erbrechen, Appetitlosigkeit, Fieber oder Husten. Im weiteren Verlauf treten an der Kontaktstelle zwischen Knopfzellbatterie und Speiseröhre zunehmend Gewebeschädigungen auf, die zu Blutungen und Absterben des Gewebes führen können. Als Spätfolge kann sich die Speiseröhre narbig verengen. In seltenen Fällen können die Komplikationen zum Tod führen.

Selten, aber möglich

Zwar kommt es nicht sehr häufig zu solchen Vorfällen. Wie das Institut mitteilt, waren es in den vergangenen zehn Jahren mehrere hundert Fälle, die von Kliniken und Giftinformationszentren mitgeteilt wurden. Dennoch raten die Experten allen Eltern, Knopfzellbatterien vor Säuglingen und Kleinkindern unzugänglich aufzubewahren.

Kommt es trotz aller Vorsicht doch zum Verschlucken einer Knopfzellbatterie sollte umgehend eine Untersuchung in einer Klinik erfolgen. Kann die Knopfzellbatterie die Speiseröhre passieren, reicht es meist, das natürliche Ausscheiden unter ärztlicher Kontrolle abzuwarten.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung

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