Weltkrebstag: Pro HPV-Impfung

(kib) Am 4. Februar 2021 findet zum 21. Mal der Weltkrebstag statt. Das Motto der Union for International Cancer Control dazu lautet „Ich bin und ich werde“ und ruft jeden Einzelnen zum Nachdenken auf: Wer BIN ICH und was WERDE ICH anlässlich des Weltkrebstages zur Bekämpfung von Krebs tun? Die Deutsche Krebshilfe nimmt den Aktionstag zum Anlass um über Maßnahmen zur Krebsprävention zu informieren, und setzt einen Schwerpunkt auf die Vermeidung von Gebärmutterhalskrebs.

04.02.2021

Arzt hält Tafel mit Aufschrift HPV Impfung
© Foto: DOC RABE Media / stock.adobe.com
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Hauptursache dieser Krebsart ist eine sexuell übertragene Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV). Was viele nicht wissen: das Virus kann auch bei Männern Krebs auslösen. „Mittlerweile gibt es jedoch eine wirksame HPV-Schutzimpfung. Leider ist die Akzeptanz in der Zielgruppe der Jugendlichen noch nicht so hoch, wie wir uns das wünschen“, so Prof. Dr. Jürgen Riemann, Mitglied im Kuratorium der Deutschen Krebsstiftung.

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In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit 2007 die HPV-Impfung für Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren, noch vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Obwohl die HPV-Impfung sehr gut wirkt und sicher ist, liegt die Impfquote in Deutschland bei 17-jährigen Mädchen nur bei ca. 45 Prozent.

„Seit 2018 können sich auch Jungen impfen lassen. Diese Zielgruppe müssen wir ebenfalls besser erreichen. Denn die Impfung kann nicht nur Gebärmutterhalskrebs verhindern, sondern einige weitere Krebsarten, darunter vor allem Kopf-Hals-Tumoren und Analkarzinome, die auch die Männer betreffen“, so Riemann.

Damit junge Menschen gemeinsam mit ihren Eltern und in Rücksprache mit Ärzten eine informierte Entscheidung zum Impfschutz treffen können, unterstützt die Deutsche Krebsstiftung im Rahmen der von ihr initiierten „Allianz gegen HPV“ verschiedene Präventionsprojekte.

 

Zahlen und Fakten zu HPV-assoziierten Krebserkrankungen

Aufgrund der verbesserten Früherkennung sind die Neuerkrankungen an Gebärmutterhalskrebs in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen – wenn auch nicht komplett eliminiert. Laut dem Robert Koch-Institut erkrankten in Deutschland im Jahr 2016 4380 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, 1562 sind daran verstorben. Darüber hinaus müssen sich jährlich mehr als 90000 Frauen einem operativen Eingriff unterziehen, um Krebsvorstufen zu entfernen.

Die sexuell übertragene Infektion mit HPV kann nicht nur Gebärmutterhalskrebs auslösen, sondern auch zu Anal-, Mund-/Rachen- und Peniskrebs führen. An Analkrebs sind im Jahr 2016 2150 Personen erkrankt, an Mund- und Rachenkrebs 13900. Der Peniskrebs zählt mit 950 Neuerkrankungen im Jahr 2014 zu den selteneren Tumoren.

Quelle: Deutsche Krebshilfe

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