Nur ganz gesund wieder sporteln

(kib) Ausreichend schonen und gut auskurieren. Dieser Rat gilt für Gesunde nach einem grippalen Infekt und umso mehr für Herzkranke. Darauf weist die Deutsche Herzstiftung hin und gibt weitere Tipps.

09.03.2023

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  • Je stärker der Infekt war, desto länger muss die Pause sein.
  • Bereits bei leichten Symptomen wie Halsschmerzen, Schnupfen oder Husten sollte auf Sport und Training verzichtet werden.
  • Bei Gliederschmerzen oder Fieber ist körperliche Schonung erforderlich und Sport absolut tabu.
  • Bei Mattigkeit/Energielosigkeit ist mit dem Sport lieber noch zu warten.
  • Bei Unklarheiten hinsichtlich der Belastbarkeit sollte man sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen.

Gerade für Menschen mit Herzerkrankungen wie Vorhofflimmern, einer koronaren Herzkrankheit (KHK) oder einer Herzklappenerkrankung ist der Schutz ihres Herzens vor einer möglichen zusätzlichen Schädigung durch eine Influenza oder einen grippalen Infekt wichtig. Worauf diese achten sollten, erklärt der Sportkardiologe Professor Jürgen Scharhag vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung.

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Grippeimpfung schützt

Eine Grippeimpfung ist für Herzpatienten in jedem Fall ratsam. Denn die Influenza wirkt sich bei etwa jedem zehnten Erkrankten auch auf das Herz aus, erklärt Scharhag in einer Mitteilung der Deutschen Herzstiftung. Eine mögliche Folge sei eine Herzmuskelentzündung, die Myokarditis. Ohnehin Herzkranke sind hier besonders gefährdet.

Grippale Infekte werden meist durch Viren wie Adenoviren oder Rhinoviren hervorgerufen. Diese begünstigen zwar seltener als Influenzaviren eine Herzmuskelentzündung. Dennoch können auch sie die Herzgesundheit gefährden, vor allem, wenn sich der Erkrankte nicht genügend schont und auskuriert, betont Scharhag.

Herzbeteiligung: Was sind typische Anzeichen?

Die Anzeichen einer Herzbeteiligung bei einer Influenza oder einem grippalen Infekt sind relativ unspezifisch. Bei den folgenden Symptomen sollte man jedoch umgehend einen Arzt aufsuchen, rät der Experte.

  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Kurzatmigkeit
  • Engegefühl in der Brust
  • Schmerzen hinter dem Brustbein
  • Herzstolpern

Bis zu einem sportlichen Neustart sollten wenigstens zwei bis drei symptomfreie Tage vorliegen

Sportpause: Wie lange?

Wer sich wieder fitter fühlt, dem sind zunächst Spaziergänge an der frischen Luft zu empfehlen. Auf Sport sollte man hingegen generell für die Dauer der Erkrankung verzichten, rät Scharhag. Der Körper sei in dieser Phase geschwächt. Eine sportliche Belastung beeinflusse dann das Immunsystem und könne somit schädlich sein.

Wie lange die Sportpause sein sollte, lässt sich pauschal nicht sagen, weil jeder Infekt unterschiedlich verläuft und sich jeder Betroffene individuell unterschiedlich schnell erholt. Meist liege man bei einem gewöhnlichen grippalen Infekt der oberen Atemwege mit einer Pause zwischen sieben und 14 Tagen richtig. Bei einer Influenza sollte man sogar mindestens 14 Tage pausieren.

Sind die Beschwerden/Symptome weg und es besteht wieder eine gute Leistungsfähigkeit im Alltag (z. B. erkennbar beim Treppensteigen), kann sanft mit lockerem bzw. erholsamem Training gestartet werden. Dabei immer auf den eigenen Körper achten und beispielsweise den Puls kontrollieren. Generell empfiehlt der Experte: „Bis zu einem sportlichen Neustart mit zunächst niedrigen Belastungsintensitäten sollten wenigstens zwei bis drei symptomfreie Tage vorliegen.“

Wurde eine Herzbeteiligung/Myokarditis festgestellt, muss mindestens drei Monate pausiert werden und die Sporttauglichkeit von einem Sportkardiologen unter anderem mit Ruhe-EKG, Herzultraschall und Belastungs-EKG beurteilt werden. Bei regelgerechten Befunden kann dann wieder mit dem Sport begonnen werden.

Quelle: Deutsche Herzstiftung

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