Weitere Arbeitsbereiche

Neben der Arbeit in einer öffentlichen Apotheke gibt es viele weitere spannende Tätigkeitsfelder für PTA, zum Beispiel die Krankenhausapotheke oder den Pharma-Außendienst. Wir stellen Ihnen einige Möglichkeiten vor.

von Kirsten Bechtold
07.03.2022

PTA bei der Arzneimittelversorgung in einer Klinikapotheke
© Foto: Barbara Gindl / dpa Themendienst / picture alliance
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Sind die Prüfungen bestanden, stehen PTA viele Wege offen. Neben der öffentlichen Apotheke als künftigem Arbeitsplatz kommen zum Beispiel die Krankenhausapotheke oder der Pharma-Außendienst in Frage. Oder Sie gehen als Lehrerin oder Lehrer zurück an die Schule.

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Die Industrie bietet sich nicht nur im Bereich Außendienst als künftiger Arbeitgeber an, auch in der Verwaltung oder im Labor können PTA ihr Wissen einbringen. Krankenkassen, Apothekenkooperationen und der Großhandel sind weitere potenzielle Arbeitgeber.

Krankenhausapotheke

Die Arbeit in der Krankenhausapotheke erfordert hohe Einsatzbereitschaft und die Fähigkeit, im Team und auch am Wochenende zu arbeiten. PTA werden im Krankenhaus häufig im Bereich der Arzneimittelausgabe eingesetzt.

Tätigkeitsbereich

Zu ihrer Arbeit zählen neben dem Zusammenstellen und Ausgeben der Medikamente die Bestands- und Verfalldatenkontrolle sowie die Fertigarzneimittelprüfung. In der Warenannahme oder der Arzneimittelanalytik können PTA ebenfalls tätig sein. Eine weitere Aufgabe ist zum Beispiel die Taxation für die ambulante Abrechnung. Darüber hinaus können PTA Apotheker bei der Durchführung klinischer Studien unterstützen.

Gehalt und Arbeitszeit

Die Arbeitszeit und das Gehalt richten sich in der Regel entweder nach dem Tarifvertrag für Apotheken oder nach dem Tarifvertrag des Krankenhausträgers.

Tipps

Für das Berufsfeld „Krankenhausapotheke“ gibt es beim BVpta einen Arbeitskreis, der sich gezielt mit verschiedenen Aspekten der Tätigkeit in der Krankenhausapotheke beschäftigt und die Interessen von dort beschäftigten PTA vertritt.

Auf den Seiten des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker e. V. können Sie gezielt nach Stellen suchen.

Pharma-Außendienst

Der Außendienstmitarbeiter ist das Bindeglied zwischen dem pharmazeutischen Unternehmen und der Apotheke. Die Berufsbezeichnung lautet Pharmareferent und Pharmaberater. Beide Bezeichnungen werden im Berufsalltag oft synonym verwendet. Allerdings sind die Ausbildungsvoraussetzungen verschieden.

Pharmaberater-- Sie haben ein abgeschlossenes Studium in einem naturwissenschaftlichen Fach wie Pharmazie, Biologie, Chemie oder sind PTA, MTA oder CTA und haben mehrere Jahre in ihrem Beruf gearbeitet.

Pharmareferent-- Die Bezeichnung des „geprüften Pharmareferenten“ vergibt die Industrie und Handelkammer (IHK) nach bestandener Prüfung. Um daran teilnehmen zu können, sind eine Ausbildung mit Berufspraxis auf dem Gesundheitsmarkt oder im kaufmännischen Bereich nötig und eine Fortbildung mit circa 1000 Unterrichtstunden.

Für die Tätigkeit im Außendienst sind fundiertes Fachwissen ebenso wie ein sicheres, kompetentes Auftreten unabdingbar, um Erfolg zu haben. Unternehmerisches Denken, ein gutes Selbstmanagement und die Fähigkeit zur Eigenmotivation sind für die Arbeit unverzichtbar. So muss etwa die Arbeitszeit zum großen Teil selbst geplant und gestaltet werden.

Tätigkeitsbereich

Die Arbeit im Außendienst eines Pharmaunternehmens ist ein recht komplexes Arbeitsfeld. Medizinisches und pharmazeutisches Fachwissen sind unabdingbar, um dem Apotheker oder Arzt im Gespräch auf Augenhöhe begegnen zu können. Genauso wichtig ist es aber auch, Beratungsgespräche führen und verschiedene Marketinginstrumente einsetzen zu können. Zur langfristigen Kundenbindung organisieren Außendienstmitarbeiter medizinische Fortbildungen. Sie sind zudem verpflichtet, Mitteilungen über unerwünschte Arzneimittelwirkungen weiterzugeben, Probleme bei der Anwendung zu dokumentieren und an den Hersteller weiterzuleiten.

Gehalt und Arbeitszeit

Die Entlohnung ist abhängig von den vor Berufseinstig erworbenen Qualifikationen. Üblich sind Boni und Erfolgsbeteiligungen. Die Arbeitszeit kann oftmals flexibel gestaltet werden. Je nach Produkt sind das Arbeitspensum und auch der Urlaub saisonabhängig.

In der Industrie

Neben dem sorgfältigen und termingerechten Erledigen der Arbeiten sollten PTA, die in der Industrie arbeiten möchten, selbstständig und auch im Team arbeiten können. Gute Englischkenntnisse sind, je nachdem für welchen Unternehmensbereich sie sich bewirbt, vielfach Voraussetzung.

Zum Beispiel müssen PTA, die in einem Labor arbeiten möchten, in der Lage sein, englischsprachige Fachliteratur zu lesen oder mit ausländischen Kollegen und Behörden zu kommunizieren. Für die Arbeit in der Zulassungsabteilung muss das Interesse für Verwaltungsarbeit groß sein. Der Spaß am Ausfüllen von Formularen, Einarbeiten in Gesetze sowie Nachforschen und Recherchieren darf nicht fehlen.

Tätigkeitsfeld

PTA sind in der Industrie in aller Regel als Laborassistenten oder Sachbearbeiter in der Zulassung beschäftigt. Mögliche Arbeitsbereiche im Labor sind die galenische Entwicklung von Arzneimittelformen sowie die Qualitätskontrolle. Im Bereich Zulassung bereiteten PTA als Projektbearbeiter Dokumente vor und überwachen das Verfahren vom Anfang bis zum Ende.

Gehalt und Arbeitszeit

Die Verdienstmöglichkeiten in der Industrie richten sich nach der Berufserfahrung, der Position und dem Verantwortungsbereich. In der Regel gilt der Tarifvertrag für die chemische Industrie des Bundeslandes, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat.  Die Wochenarbeitszeiten liegen in den meisten Firmen zwischen 37,5 und 40.

Und sonst?

Es gibt viele weitere Möglichkeiten, mit einer abgeschlossenen PTA-Ausbildung einen Arbeitsplatz abseits der öffentlichen Apotheke zu finden. Sie an dieser Stelle alle zu nennen, würde den Rahmen sprengen. Kurz erwähnt seien die folgenden Arbeitsfelder: Schule, Krankenkasse, Apothekenkooperation und Großhandel.

PTA-Schule

Da Bildung Ländersache ist, sind die Voraussetzungen, um an einer Schule lehren zu können, bundesweit sehr unterschiedlich. Das Spektrum reicht von zwei bis fünf Jahren Berufserfahrung in der öffentlichen Apotheke bis hin zur pädagogischen Zusatzausbildung, die berufsbegleitend über ein Jahr durchlaufen werden muss.

Ebenso hängt es von der jeweiligen Schule ab, welche Fächer von PTA unterrichtet werden. Je nach Bundesland und Schule gibt es zudem unterschiedliche Regelungen, was Bezahlung und Arbeitszeit betrifft.

Krankenkasse

Ein Bereich, in dem PTA bei einer Krankenkasse tätig sein können, ist die Rezeptprüfung. Dabei wird die korrekte Belieferung des Rezeptes ermittelt und gegebenenfalls retaxiert.

Ein weiteres Tätigkeitsfeld liegt in der Beratung von Apothekern und Ärzten zur Verordnungsfähigkeit von Arzneimitteln. Bezahlt werden Angestellte einer Krankenkasse in der Regel nach Tarifverträgen, die für die jeweilige Kassenart gelten.

Apothekenkooperation

Auch Apothekenkooperationen sind ein interessanter  Arbeitsbereich. Dort können sie als Ansprechpartner für Apotheken, Lieferanten und pharmazeutische Unternehmen tätig sein. Für Angestellte von Apothekenkooperationen gilt in der Regel der Tarifvertrag für den Groß- und Außenhandel.

Großhandel

Im pharmazeutischen Großhandel gibt es verschiedene Einsatzgebiete und Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung, die für PTA interessant sein können, zum Beispiel im Zentraleinkauf, in der Auftragsannahme, der Kundenpflege, der Bestandspflege, der Abteilung für Kunden- oder Fabrikretouren. Die Entlohnung richtet sich meist nach dem Tarifvertrag für den Groß- und Außenhandel des jeweiligen Bundeslandes, in dem der Großhandel ansässig ist.

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