PTA im Praktikum: K wie Kosmetik

Im Praktikum lernen angehende PTA den Berufsalltag kennen. Mit den Tipps in diesem Beitrag werden Sie fit in Sachen Dermokosmetik.

von Sarah Siegler
17.06.2022

02pta_IMG_20190111_152240
Anzeige

Ein sorgfältig ausgewähltes Sortiment an apothekenexklusiver Dermokosmetik hilft dabei, Kunden zu gewinnen und an die Apotheke zu binden. Voraussetzung dafür ist, dass die Apothekenmitarbeiter die Produkte kennen und dazu beraten können. Für Berufsanfänger ist dies zu Beginn oft schwierig, vor allem, wenn mehr als drei Kosmetik-Vollsortimente an Lager sind.

Aktueller Podcast

Um sich im Praktikum schnell einen Überblick zu verschaffen und fit für die Beratung zu dermokosmetischen Produkten zu werden, empfiehlt sich die folgende Vorgehensweise:

  • Rufen Sie sich das Basiswissen zum Aufbau der Haut und zu häufig vorkommenden Inhaltsstoffen von Kosmetika ins Gedächtnis, welches Sie im Fach Körperpflegekunde gelernt haben.
  • Nehmen Sie sich, soweit in der Apotheke vorhanden, zunächst eine pflanzenbasierte und eine herkömmliche Produktlinie vor und informieren sich über Inhaltsstoffe und Anwendungsmöglichkeiten.
  • Sitzt das Wissen zu den Basisprodukten für fettige, trockene und Mischhaut, können die meisten Kundenwünsche erfüllt werden.
  • Nach und nach sollten Sie sich dann noch mit Basispflegeprodukten für Hauterkrankungen wie Akne, Rosacea, Neurodermitis oder Psoriasis vertraut machen.

Analyse

Um den Hautzustand eines Kunden besser erfassen zu können, arbeiten viele Apotheken mit einem Hautanalysegerät. Damit können sie den Feuchtigkeits- und Fettgehalt der Haut messen, den Melaningehalt bestimmen und per Kamera den Hautzustand analysieren. Damit Sie das Gerät richtig bedienen können, sollten Sie sich von einer erfahrenen Kollegin in den Umgang einweisen lassen. Tragen Sie nach der Analyse die ermittelten Werte in ein Beratungskärtchen ein, das Sie dem Kunden mitgeben.

Auch die während der Beratung empfohlenen Produkte zur Tages- und Nachtpflege, Spezialpflegeprodukte wie Masken oder Sera und die zum Hautzustand passenden Reinigungsprodukte können Sie hier eintragen. Selbst wenn Ihre Kunden nach der Beratung nicht alle von Ihnen empfohlenen Produkte mitnehmen, mit dem Beratungskärtchen ebnen Sie dem Nachkauf weiterer Produkte den Weg.

Apothekenexklusivität

Die Haut ist das größte Organ des Menschen und oft ein Spiegel psychischer und körperlicher Störungen oder Erkrankungen: Geht es der Haut schlecht, geht es auch dem ganzen Menschen schlecht. Wenn es Ihnen gelingt, im Beratungsgespräch die speziellen Bedürfnisse Ihres Gegenübers abzuklären und ihm dermokosmetische Produkte zu empfehlen, die Hautprobleme tatsächlich lindern, dann finden Sie auch als Berufseinsteiger Ihre Fans unter den Apothekenkunden.

Und: Zufriedene Kosmetikkunden werden in der Apotheke oft zu Stammkunden, da viele der apothekenexklusiven Produkte nur dort zu bekommen sind. Darüber hinaus bieten weder die Drogerie noch die Parfümerie eine so kompetente, medizinisch fundierte Beratung wie Sie als PTA. Hauterkrankungen gehören zwar in die Hände eines Dermatologen. Das pharmazeutische Personal kann jedoch therapiebegleitend und auch vorbeugend gut verträgliche Spezialkosmetika empfehlen.

Aktionen

Gepflegte Haut, Haare und Hände zeigen Kosmetische Kompetenz

Gezielte Kosmetikaktionen und Produktproben aus den dermokosmetischen Serien binden Kunden an die Apotheke. Fragen Sie die Kollegen, ob die Apotheke beispielsweise Schminkaktionen anbietet, und beteiligen Sie sich daran, um kosmetische Erfahrungen zu sammeln.

Dabei kann zum Beispiel in fünf Minuten ein einfaches Tages-Make-up gezaubert werden, das die Kundin mit den in der Apotheke zu erwerbenden Produkten zu Hause ganz einfach nachschminken kann.

Eine beliebte Aktion ist auch die Haaranalyse, bei der auf die Kopfhaut und Haarstruktur abgestimmt Shampoos und Pflegeprodukte empfohlen werden. Auch hier führen während der Aktionen überreichte Proben zum Nachkauf.

Denken Sie auch daran, Kunden, die Kosmetika in einem höheren Preisbereich einkaufen, als Aufmerksamkeit ein kleines Geschenk oder eine hochwertige Probe der entsprechenden Firma mitzugeben. Das rundet das Einkaufserlebnis ab.

Fortbildungen

Um vorhandenes Wissen auszubauen und zu vertiefen, bieten die meisten Kosmetikfirmen Abendveranstaltungen und/oder Webinare an, bei denen Sie neben Inhaltsstoffen und Wirkweisen die richtige Handhabung der Produkte erklärt bekommen.

Auch Fragen, mit denen Sie als PTA im Kundengespräch konfrontiert werden, werden dort geklärt:

  • Wird eine micellare Reinigungslösung mit oder ohne Wasser angewandt?
  • Kann mit dem Augen-Make-up-Entferner auch wasserfestes Make-up entfernt werden?
  • Ist die Mascara auch für Kontaktlinsenträgerinnen geeignet?

Desweiteren werden bei den Veranstaltungen und Webinaren Neuerungen vorgestellt. Da die Firmen ihre Kosmetiklinien ständig erweitern, können Sie sich so Neues aneignen. Es gibt nichts Peinlicheres als eine Kundin oder einen Kunden, die ein neues Produkt aus Ihrem Sortiment verlangen, von dem Sie selbst noch gar nichts gehört haben.

Oft bekommen Sie bei Kosmetikschulungen auch ein Produktmuster für sich selbst zum Testen überreicht. Probieren geht über Studieren. Und Kosmetik wird mit allen Sinnen wahrgenommen, die Anwendung, der Duft und die Wirkung müssen überzeugen. Sind Sie selbst begeistert, können Sie auch Ihre Kunden besser beraten und zum Kauf animieren.

Das eigene Auftreten

Last but not least: Auch das eigene Auftreten macht Eindruck bei den Kunden. Dazu brauchen Sie nicht unbedingt ein aufwändiges Make-up, es genügen drei Dinge: Ein möglichst reines Hautbild, gepflegte Haare und Hände. Bereits damit nehmen Kunden Sie und die Apotheke als fachkompetent in Sachen Dermokosmetik wahr.

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *