Vier Schritte zur elektronischen Patientenakte

(cnie) Als freiwilliges Angebot für die 73 Millionen gesetzlich Versicherten gibt es die elektronische Patientenakte (ePA) seit Januar 2021. Aber nur weniger als ein Prozent der Versicherten nutzen sie nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bislang.

21.03.2023

elektronische Patientenakte
© Foto: agenturfotografin / stock.adobe.com
Anzeige

Die ePA soll die medizinische Versorgung effektiver und besser machen – etwa, indem Mehrfachuntersuchungen wegfallen. Lauterbach plant, dass alle gesetzlich Versicherten bis Ende 2024 automatisch eine ePA bekommen – es sei denn, sie lehnen das aktiv ab. Bislang ist es andersrum: Alle, die eine ePA haben wollen, müssen aktiv einwilligen. Viele wissen aber gar nicht, wie sie diese überhaupt einrichten. Hier kommt die Anleitung.

Aktueller Podcast

Wie richten Versicherte die ePA ein?

Schritt 1: App downloaden

  • Um die ePA zu nutzen, braucht es die dafür vorgesehene App der jeweiligen Krankenkasse.
  • Wer nicht weiß, wie diese App heißt, findet den Namen in einer Liste der Gematik, der nationalen Agentur für digitale Medizin.

Schritt 2: ePA bei der Krankenkasse beantragen

  • Um die ePA nutzen zu können, muss man sich bei seiner Krankenkasse für die Nutzung registrieren.
  • Das Vorgehen kann sich von Kasse zu Kasse leicht unterscheiden.

Schritt 3: Registrierung in der App

  • Nun ist es möglich, sich in der App zu registrieren. In aller Regel bietet die Krankenkasse dafür eine Anleitung an.
  • Da in der ePA sensible Gesundheitsdaten verwahrt werden, muss der Login besonders sicher ablaufen. Laut Gematik gibt es zwei Wege: Hat man eine neue, NFC-fähige Gesundheitskarte samt PIN, kann man sie für die Anmeldung nutzen.
  • Alternativ gibt es auch die Möglichkeit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung. Der erste Faktor ist die Gerätebindung, die App läuft also nur auf einem Gerät. Darüber hinaus sorgt ein zweiter Faktor für Sicherheit, zum Beispiel ein biometrischer Schlüssel wie FaceID auf Apple-Geräten.

Schritt 4: ePA befüllen lassen

  • Wer nun in die Arztpraxis geht, kann darum bitten, dass aktuelle Befunde, Arztbriefe oder Laborwerte oder auch ältere Dokumente in der ePA abgelegt werden. Übrigens: Auch Mutterpass, Impfausweis und Zahnbonusheft können dort in digitaler Form gespeichert werden.
  • Die ePA lässt sich aber auch von Patient oder Patientin selbst befüllen. Arztbriefe, die man nur auf Papier hat, kann man einscannen und hochladen.
  • Und: Man kann entscheiden, ob man bestimmten Arztpraxen, Krankenhäusern oder auch Apotheken jeweils Zugriff auf bestimmte Dokumente der ePA gewähren möchte, so die Gematik. Dabei lässt sich auch einstellen, dass die Berechtigung nach einer festgelegten Zeit abläuft.

Quelle: dpa / Gematik

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *