Gelenkschmerzen: Belastend

Gelenkschmerzen (Arthralgien) zeigen sich äußerst variabel und umfassen Schmerzen nach Fehlbelastung, akuter Verstauchung und chronischer Arthrose. Aber auch rheumatische Beschwerden, aktivierte Arthrosen mit entzündlicher Komponente sowie Gichtanfälle betreffen eines oder mehrere Gelenke und schränken die Bewegung deutlich ein.
Nicht steroidale Antirheumatika
Häufig eingesetzt werden nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac, Ibuprofen oder Piroxicam in oraler oder topischer Form. Sie lindern Schmerzen, hemmen Entzündungen und reduzieren Schwellungen. Topische Zubereitungen wie Gele, Salben, Cremes, Pflaster und Sprays haben gegenüber der Tablettenform den Vorteil, dass sie am Ort des Geschehens wirken. Untersuchungen zeigen, dass ihre Anwendung zu gleich hohen oder höheren Gewebekonzentrationen führt wie die oraler NSAR. Beispiele für Inhaltsstoffe sind Diclofenac, Ibuprofen und Piroxicam. Topische Heparinzubereitungen mit Konzentrationen von 30.000 bis 60.000 I.E. beschleunigen vor allem das Abklingen von oberflächlichen Blutergüssen (Hämatomen).
Grundsätzlich haben Gele und Sprays noch einen weiteren Vorteil: Sie kühlen gleichzeitig. Werden die Arzneimittel im Kühlschrank gelagert, verstärkt sich der Effekt noch.
Pflanzliches-- Vergleichbar abschwellend, schmerzlindernd und gegen Entzündungen wirken Salben mit Beinwellkonzentrat aus Blüten und Blättern beziehungsweise dem Extrakt der Beinwellwurzel.
Enzyme
Proteolytische Enzyme wie Bromelain, Papain und Trypsin können, oral eingenommen, die Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen verringern und abschwellend wirken. In der Folge lässt der Schmerz nach. Für Bromelain wird beispielsweise auch über eine direkte analgetische Wirkung berichtet. Nach aktuellem Kenntnisstand sind immunmodulatorische Effekte für die entzündungshemmende und abschwellende Wirkung verantwortlich. Zudem sollen sich durch die Gabe entsprechender Enzyme die Gewebedurchlässigkeit und die Fließeigenschaften des Blutes verbessern. Abbauprodukte können so schneller und effektiver aus dem Körper ausgeschleust werden.
Damit die Enzyme die Magenpassage unbeschädigt überstehen, werden sie mit einem magensaftresistenten Überzug versehen. Für einen optimalen Therapieerfolg ist es wichtig, die Dosierungsanweisungen des Herstellers zu befolgen und so früh wie möglich mit der Einnahme zu beginnen.
Homöopathika
Arnika als Gel oder Globuli (D6/D12) hat sich bei Prellungen, Quetschungen und Muskelkater bewährt. Apis lindert akute Entzündungen mit Schwellung und Rötung, Bryonia wird bei bei stechenden Schmerzen und Gelenkergüssen, Hypericum bei Nervenverletzungen empfohlen. Rhus toxicodendron eignet sich, wenn Schmerzen sich durch Bewegung bessern, Ruta bei Bänderdehnungen und Knochenprellungen.
Schüßler-Salze-- Ferrum phosphoricum D12 hat sich bei schmerzhaften Zerrungen der Bänder mit Schwellung sowie Prellung und Bluterguss bewährt. Kombiniert mit Natrium phosphoricum D6 kann es schmerzhaften Muskelkater lindern und zusammen mit Magnesium phosphoricum D6 bei Muskelzerrungen eingesetzt werden. Anstelle von Einzelmitteln sind zudem Komplexmittel eine Option bei Sportverletzungen.
Gelenkfreundliche Sportarten
Bei arthrotischen Veränderungen sollte auf größere Belastungen verzichtet werden, die den Gelenkknorpel weiter schädigen. Empfehlenswert ist hingegen ein leichtes Muskelaufbautraining, eventuell unter Aufsicht durch einen Therapeuten. So kann der Halteapparat aufgebaut werden, die trainierten Muskeln, Sehnen und Bänder stabilisieren das Gelenk und verringern die Gesamtbelastung. Hierbei ist wichtig, dass während und nach den Übungen keine Schmerzen auftreten.
Gut geeignete Sportarten sind zudem Kraul- und Rückenschwimmen sowie Radfahren auf gerader bis mäßig steiler Strecke. Beim Brustschwimmen führen die Beine hingegen eine Art „Froschbewegung“ durch, und auch beim steilen Bergauffahren mit dem Rad ist der Kraftaufwand auf das Knie hoch und damit schädlich. Walking und Nordic Walking schonen ebenfalls die Gelenke. Im Winter ist Skilanglauf eine knieschonende Alternative zum alpinen Skifahren.