Gewürze: Ganz schön aromatisch

Plätzchen, Punsch und Glühwein ohne Anis, Nelken, Vanille oder Zimt? Das geht überhaupt nicht! Lesen Sie, was in den verschiedenen Gewürzen steckt und den Weihnachtsleckereien typische Aromen verleiht.

von Stefanie Fastnacht
02.12.2015

 Ninell_Art / iStock Ausgabe 12/2015-  Seite 96
© Foto: Ninell_Art / iStock
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Um in den vollen Genuss der Geschmacksnoten von Gewürzen zu kommen, empfehlen Fachleute, sie möglichst ungemahlen zu kaufen und erst kurz vor dem Gebrauch mit Mühle oder Mörser zu zerkleinern beziehungsweise anzustoßen. Da UV-Licht die Farbpigmente zerstören kann, sollten sie nicht durchsichtig verpackt sein. Auch ist es ratsam, Gewürze immer kühl – aber nicht im Kühlschrank – zu lagern. Schrank oder Regal in Herdnähe eignen sich weniger als Aufbewahrungsort. Besser ist es, das „Würzarsenal“ dort unterzubringen, wo Wärme und Wasserdampf ihm nichts anhaben können.

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In Springerle oder Cantuccini

Anisfrüchte (Pimpinella anisum L.) finden hierzulande oft Verwendung für Gewürzbrote wie Vintschgauer Fladen, aber auch für Kleingebäck wie Cantuccini oder Springerle. Letztere sind vor allem in Süddeutschland, Teilen Österreichs und der Schweiz ein traditionelles Weihnachts- und Festtagsgebäck. Springerle bestehen aus Eierschaumteig und werden per Model zu Plätzchen mit unterschiedlichen Motiven geformt. Eingearbeitete Anisfrüchte verleihen ihnen einen würzig süßen, an Lakritze erinnernden Geschmack. Anis passt auch gut in die salzige Küche: zu Lachsbeizen, Fisch oder Kalbsfleisch und Kohlgemüse. Berühmte Anisschnäpse sind Ouzo und Pernod.

Gesundheitliche Wirkungen-- Anisfrüchte enthalten ätherisches Öl. Hauptbestandteil ist trans-Anethol. Anis und Anisöl wirken laut Monografie der Kommission E sekretolytisch, schwach spasmolytisch und antibakteriell. Sie kommen bei dyspeptischen Beschwerden sowie innerlich und äußerlich bei Katarrhen der Luftwege zum Einsatz.

Auch ein Augenschmaus

Im Gegensatz zum einheimischen Anis, der zu den Doldengewächsen gehört, ist der Sternanis (Illicum verum Hooker fil.) die Frucht eines immergrünen Baumes aus der Familie der Magnoliengewächse. Sein Aroma ähnelt dem des klassischen Anis, fällt jedoch insgesamt süßer, kräftiger und holziger aus. Das ätherische Öl von Illicum verum, dass nicht im Samen, sondern in der Hülle steckt, enthält wie Pimpinella anisum Anethol.

Hierzulande zieren die attraktiven Sterne als Dekoration Adventsschmuck, wandern in Punsch, Glühwein und Likör oder verleihen Apfel-, Pflaumen- oder Birnenkompott besondere Noten. In der chinesischen Küche wird Sternanis zusammen mit Fenchel, Cassiazimt, Gewürznelke und Szechuanpfeffer als Fünf-Gewürze-Pulver zum Aromatisieren von Fleisch, Geflügel und Fisch verwendet. Zudem kann er Bestandteil des indischen Currys sein.

Gesundheitliche Wirkungen-- Laut Monografie der Kommission E wirkt Sternanis bronchosekretolytisch und spasmolytisch im Magen-Darm-Trakt, weshalb er wie der heimische Anis auch gegen dyspeptische Beschwerden und Katarrhe der oberen Luftwege eingesetzt werden kann.

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