Umweltschutz: Apotheken können helfen

(kib) Arzneimittelwirkstoffe lassen sich inzwischen flächendeckend in Fließgewässern, Böden, aber auch im Grundwasser und vereinzelt sogar im Trinkwasser nachweisen. Laut Umweltbundesamt können Apotheken dazu beitragen, dem Problem entgegenzuwirken. Das Amt hat unter anderem ein Konzept für eine multimediale Lernplattform und zur Kundeninformation in Apotheken entwickelt.

28.08.2020

Blister wird in den Mülleimer entsorgt
© Foto: TR Design / stock.adobe.com
Anzeige

Das pharmazeutische Personal steht in direktem Kontakt mit der Kundschaft und hat daher die Möglichkeit, auch umweltrelevante Aspekte von Arzneimitteln in die Beratung einfließen zu lassen – und somit zu weniger Arzneimitteln in der Umwelt beizutragen, begründet das Umweltamt den Fokus auf Apotheken. Beispielsweise bestehe die Möglichkeit, im Einzelfall kleinere Packungen zu empfehlen, pflanzliche Alternativen anzubieten oder Hinweise zur richtigen Entsorgung nicht aufgebrauchter Medikamente zu geben

Aktueller Podcast

Wichtig sei vorab eine sachliche Aufklärung über medikamentenbedingte Umweltprobleme, damit das pharmazeutische Personal die Umweltaspekte in seinen Beratungsalltag integrieren kann. Das bedeutet zum einen, dass der wissenschaftliche Hintergrund und die zentralen Fakten über die Umweltrelevanz von Arzneimittelwirkstoffen im Wasser bekannt sind. Zum anderen sollten sie darin geschult sein, welche Beratungsinhalte für sie infrage kommen und wie die Beratung der Kunden und Kundinnen zu dem Thema in den beruflichen Alltag integriert werden kann.

Daher wurden im Projekt „Die Apotheke als zentraler Ort für den (umwelt-)bewussten Umgang mit Arzneimitteln“ Konzepte für ein Lehr- und Informationsangebot für die universitäre Lehre von angehenden Pharmazeutinnen und Pharmazeuten sowie für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für praktizierende Apothekerinnen und Apotheker entwickelt.

Als ein unterstützendes Element wurde ein multimediales Lehrkonzept erstellt, welches in Kürze umgesetzt werden soll. Die Inhalte der Plattform sollen der Wissensvermittlung innerhalb von Weiterbildungsmaßnahmen, Vortragsreihen oder der Lehre dienen.

Zur Förderung eines umsichtigen Umgangs mit Medikamenten wurde zusätzlich ein Konzept zur Erstellung von Informationsmaterialien erarbeitet. Diese können in der Apotheke ausgegeben werden, um die Kundschaft zu informieren und sensibilisieren. Hauptaugenmerk lag dabei auf der sachgemäßen Entsorgung nicht mehr benötigter Arzneimittel, da dieser Aspekt als eine einfach zu kommunizierende, aber auch umzusetzende Maßnahme zum Schutz der Umwelt erachtet wird.

Daneben wurde ein Leitfaden in Form eines Handbuches gestaltet. Dieses Handbuch gibt Hinweise und Anregungen, wie die Thematik Arzneimittel in der Umwelt sowohl in der Apothekerfortbildung als auch in der Ausbildung/pharmazeutischen Lehre integriert und didaktisch sowie inhaltlich umgesetzt werden kann.

Das Forschungsprojekt, dessen Abschlussbericht inkl. Handbuch nun veröffentlicht ist, wurde im Auftrag des Umweltbundesamtes vom Institut für sozial-ökologische Forschung durchgeführt.

Quelle: Umweltbundesamt

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *