Apothekendemos: Finale in Dresden

(cnie) Um gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung zu protestieren, schließen am heutigen Mittwoch Apotheken in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Nach Angaben des Sächsischen Apothekerverbands nahmen 3.500 Menschen an der zentralen Kundgebung in Dresden teil.

29.11.2023

Apothekendemo Dresden 29.11.23
© Foto: Christoph Busse/SAV
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Der eintägige Protest am 29. November in den fünf ostdeutschen Bundesländern knüpft an die vorherigen Proteste mit jeweils regionalen Apothekenschließungen in Nord-, West- und Süddeutschland an. Vor einer Woche zählte die ABDA  in Stuttgart 5.000 Teilnehmende, vor zwei Wochen 5.000 Demonstrierende in Dortmund und vor drei Wochen 3.000 in Hannover. Auch viele PTA beteiligten sich am Protest. Im Podcast PTA FUNK spricht PTA Wiebke Magalhães aus Bremen über ihre Motivation, zu demonstrieren.

Aktueller Podcast

Lieferengpässe und Inflation

Anlass für die Apothekenproteste ist  laut Mitteilung der ABDA der immense wirtschaftliche Druck, unter dem die Apotheken weiterhin stehen. Während die Aufgaben und Pflichten der Apotheken mit Blick auf die Lieferengpass-Krise stetig zunehmen, sei das Apothekenhonorar auf dem Niveau von 2004 geblieben, kritisiert die Standesvertretung. Im gleichen Zeitraum seien die Kosten der Apotheken stark angestiegen.

© Foto: Christoph Busse/SAV

Statt in Talkshows seine persönlichen Weisheiten über das deutsche Gesundheitssystem zu verbreiten, sollte Lauterbach lieber intensiv mit denjenigen sprechen, die als erfahrene Fachleute tagtäglich die Fehlentscheidungen der Politik ausbaden müssen“, ärgert sich Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbandes. 

In einer Pressemitteilung wird Dittrich weiter zititert: „Jeder, der die Versorgungssituation vor Ort kennt, weiß, dass Apotheken ohne anwesenden Apotheker, ein gut ausgestattetes Labor oder die Pflicht zum Nacht- und Notdienst die Versorgung in der gewohnten Qualität nicht mehr umsetzen. Menschen, die auf dem Land oder in strukturschwachen Regionen leben, wären demnach schlechter versorgt."

Apothekenzahl sinkt auf unter 18.000

In ganz Deutschland ist die Apothekenzahl in den ersten neun Monaten 2023 von 18.068 auf 17.733 Apotheken gesunken (minus 1,9 %). Das zeigen aktuelle Berechnungen der ABDA. In Ostdeutschland gibt es heute noch 3.238 Apotheken statt 3.288 vor neun Monaten (minus 1,5 %).

Quelle: ABDA / Sächsischer Apothekerverband

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