Azelastin-Nasenspray schützt vor SARS-CoV-2

(kib) Ein weit verbreitetes antiallergisches Nasenspray mit dem Wirkstoff Azelastin kann das Risiko für SARS-CoV-2-Infektionen senken. Das hat ein Forscherteam der Universität des Saarlandes in einer klinischen Studie nachgewiesen.

08.09.2025

Junge Frau mit Brille nutze ein Nasenspray.
© Foto: nazariykarkhut / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Azelastin-Nasenspray wird seit Jahrzehnten als rezeptfreies Medikament zur Behandlung von allergischem Schnupfen eingesetzt. Frühere In-vitro-Studien haben antivirale Effekte gegenüber SARS-CoV-2 und anderen respiratorischen Viren gezeigt. Die aktuelle Studie belegt nun eine präventive Schutzwirkung in einem realen Anwendungsszenario, heißt es in einer Mitteilung der Universität des Saarlandes.

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Placebo-kontrollierte Studie

Für die Studie haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe, 227 Personen, erhielt dreimal täglich ein Nasenspray mit dem Wirkstoff Azelastin für insgesamt 56 Tage. 223 Personen der Kontrollgruppe sprühten sich im selben Zeitraum ebenfalls dreimal täglich ein Placebo in die Nase.

Weniger Infektionen mit Azelastin

Mit SARS-CoV-2 haben sich im Beobachtungszeitraum 2,2 Prozent der Verum-Gruppe infiziert. In der Placebo-Gruppe waren es deutlich mehr: 6,7 Prozent. Bestätigt wurden die Infektionen mit einem PCR-Test.

In der Verum-Gruppe traten zudem weniger symptomatische SARS-CoV-2-Verläufe auf. Insgesamt war die Anzahl an nachgewiesenen Atemwegsinfektionen niedriger als in der Placebo-Gruppe. 

Überraschenderweise traten in der Verum-Gruppe auch weniger Rhinovirus-Infektionen auf: Von den 227 Personen, die das Azelastin-haltige Nasenspray erhielten, entwickelten 1,8 Prozent solche Infektion. In der Kontrollgruppe lag der Anteil der Infizierten mit 6,3 Prozent ähnlich hoch wie bei SARS-CoV-2-Infektionen.

Sponsor der randomisierten, doppelblinden Phase-2-Studie „CONTAIN“ war die Ursapharm Arzneimittel GmbH, die auch Hersteller des Prüfpräparats ist. Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland war in die Studie eingebunden.

Quelle: IDW

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