Hitzschlag ist gefährlich fürs Gehirn

(kib) Aktuelle Daten einer Real World Data-Studie zeigen: Wer einen Hitzschlag erleidet, entwickelt in den Folgejahren häufiger eine Migräne verglichen mit Menschen ohne Hitzschlag. Und sogar das Risiko für Schlaganfälle ist erhöht.

13.08.2025

Frau hält sich an der Wand fest und kühlt ihre Stirn.
© Foto: cunaplus / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Extreme Hitzewellen sind nicht nur anstrengend. Sie können auch eine ernsthafte Gesundheitsbedrohung sein, zeigen die Ergebnisse einer Studie, die das Beratungsunternehmen IQVIA kürzlich veröffentlich hat. 

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„Schlaganfall, Migräne und Hitzschlag betreffen das zentrale Nervensystem – und offenbar besteht ein klarer Zusammenhang für alle drei Krankheitsereignisse“, so fasst IQVIA Deutschland die Publikation zusammen.

Das Migräne- und Schlaganfallrisiko steigt

In die Analyse flossen die Daten von fast 5.800 Patientinnen und Patienten mit ärztlich dokumentiertem Hitzschlag sowie rund 29.000 Kontrollpersonen ohne Hitzschlag ein. „Die Erhebung erfolgte in 1.216 Hausarztpraxen in Deutschland im Zeitraum von 2005 bis 2023. Das durchschnittliche Alter der Teilnehmenden lag bei 30 Jahren“.

Innerhalb von fünf Jahren entwickelten demnach 8,8 Prozent der Hitzschlag-Betroffenen Migräne, verglichen mit nur vier Prozent in der Kontrollgruppe. 

Personen mit Hitzschlag entwickeln etwa doppelt so häufig Migräne wie vergleichbare Personen ohne Hitzschlag. 

Laut der Studie traten darüber hinaus Schlaganfälle in den ersten fünf Jahren nach Hitzschlag 1,3-mal häufiger auf. In der Altersgruppe über 45 Jahre war das Risiko sogar 1,6-mal höher.

Mögliche neurobiologische Erklärung

„Ein Hitzschlag kann eine akute Schädigung des zentralen Nervensystems verursachen – einschließlich Entzündungsreaktionen, Schwellungen und einer gestörten Blut-Hirn-Schranke“, schreibt IQVIA dazu. „Diese Prozesse spielen auch bei der Entstehung von Migräne eine mögliche Rolle und können ursächlich für die Manifestation eines späteren Schlaganfalls sein“, lautet ein Erklärungsversuch.

Wer einen Hitzschlag hatte, sollte daher nicht nur auf akute Komplikationen hin überwacht werden, sondern auch auf mögliche langfristige neurologische Folgen.

Quelle: Pharma Fakten e. V.

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