Krebssterblichkeit sinkt durch mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel

(kib) Das Ergebnis einer Modellrechnung ist eindeutig: Mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel senken die Krebssterblichkeit ähnlich effektiv wie die Substitution mit Vitaminpräparaten.

28.12.2021

Formel Vitamin D und orange Kugel md einem D
© Foto: Katsiaryna / stock.adobe.com
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Durchgeführt wurde die Modellrechnung von Wissenschaftlern im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Wie es in der Mitteilung des DKFZ heißt, sind in den vergangenen Jahren drei Metaanalysen großer randomisierter klinischer Studien zur Frage „Wie wirkt sich die Vitamin D-Versorgung auf die Krebs-Sterberaten aus?“ erschienen. Diese zeigen: Bei einer Vitamin-D-Supplementierung sinkt die Krebssterblichkeit um rund 13 Prozent über alle Krebsarten hinweg.

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Angereichert oder Supplemente?

Vor diesem Hintergrund stellten sich die DKFZ-Wissenschaftler die Frage, ob dieser Effekt auch erreicht werden könnte, wenn Menschen das Vitamin nicht mit der täglichen Pille, sondern über angereicherte Lebensmittel zu sich nehmen. Da sich diese mit einer klassischen klinischen Studie nicht beantworten lässt, wählten die Forscher den Weg der Modellrechnung.

Mit einer systematischen Recherche der wissenschaftlichen Fachliteratur untersuchten sie zunächst, welche Steigerung des Vitamin-D-Spiegels sich durch angereicherte Lebensmittel erreichen lässt. Dabei ermittelten sie einen durchschnittlichen Anstieg, der einer Einnahme von 400 internationalen Einheiten des Vitamins entspricht. Zum Vergleich: In den Meta-Analysen mit Supplementen ging die Einnahme von 400 Einheiten pro Tag mit einer um elf Prozent geringeren Krebssterblichkeit einher.

Die Kosten für eine Anreicherung mit Vitamin D schätzen die Wissenschaftler auf nur etwa fünf Prozent der Summe, die erforderlich wäre, die Bevölkerung ab einem Alter von 50 Jahren mit Vitamin-D-Tabletten zu versorgen.

Die Wissenschaftler schlagen daher vor, das Potenzial dieses kostengünstigen und möglicherweise sehr effektiven Ansatzes, Krebstodesfälle zu vermeiden, in weiteren Studien sorgfältig zu prüfen.

Quelle: IDW

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