Leitlinie zur Therapie von COVID-19 aktualisiert

(kib) Wer nach konkreten Empfehlungen zur ambulanten und stationären Therapie bei COVID-19 sucht, wird ab sofort fündig in der aktualisierten S3-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie von Patienten mit COVID-19“.

02.02.2024

Frau mit Atemmaske im Krankenhausbett
© Foto: gorodenkoff / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)
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„Nach wie vor werden täglich Hunderte neue wissenschaftliche Arbeiten zu COVID-19 publiziert. Die vorliegende Leitlinie bezieht nun alle neuen und gesicherten Erkenntnisse mit ein und ist für ein strukturiertes, sicheres und ressourcenschonendes Management von COVID-19-Patientinnen und Patienten in Praxis und Krankenhaus unerlässlich“, sagt Prof. Stefan Kluge, Koordinator der Leitlinie und Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in einer Mitteilung.

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Medikamentenempfehlungen

Für die aktualisierte Version der Leitlinie wurden insbesondere die Empfehlungen zur medikamentösen Therapie, zur Antikoagulation und zur Wach-Bauchlagerung neu formuliert. Der Hintergrundtext der Leitlinie wurden in vielen Kapiteln komplett überarbeitet.

Einen besonderen Stellenwert nimmt die medikamentöse Therapie von COVID-19-Patientinnen und Patienten ein. Explizit weisen die Leitlinienautoren darauf hin, dass bei einer gesicherten SARS-CoV-2 Infektion grundsätzlich zunächst einmal keine Indikation besteht für eine antibiotische Therapie, da sie unwirksam ist und zu erhöhter Resistenzentwicklung führt.

Therapie in der Frühphase

Besteht ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf, wird eine antivirale Frühtherapie innerhalb einer Woche nach Symptombeginn empfohlen. Hierfür gibt es zurzeit Nirmatrelvir/Ritonavir (p. o., 5 d) und Remdesivir (i. v., 3 d). Da diese ein hohes Wechselwirkungspotenzial haben, müssen relevante Interaktionen mit bestehender Medikation vor Therapiebeginn überprüft und bewertet werden.

Typische Risikofaktoren für einen schweren Verlauf sind:

  • höheres Alter
  • Immunsuppression
  • chronische Erkrankungen
  • unzureichende Immunität, d. h. ein Antigenkontakt, im Sinne einer Impfung/Infektion, der länger als 12 Monate zurückliegt

Therapie in der Spätphase

In der Spätphase einer schweren COVID-19-Erkrankung steht pathophysiologisch eine überschießende Immunreaktion im Vordergrund, weshalb hier immunmodulatorische Substanzen Anwendung finden.

Eine begleitende Antikoagulationstherapie erfolgt abhängig vom Krankheitsstadium. Das Hauptziel der unterstützenden Therapie besteht in der Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Sauerstoff. Nicht invasive Beatmung, High-Flow-Sauerstofftherapie, Bauchlagerung und invasive Beatmung sind wichtige Elemente in der Behandlung von hypoxämischen COVID-19 Patienten.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, AWMF online

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