Migräne: Leitlinie zu Relaxation

(kib) Etwa acht Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Migräne. Bei mehr als einem Drittel von ihnen könnten neben Medikamenten auch nicht medikamentöse Therapien lindernd wirken, teilte die Deutsche Schmerzgesellschaft im Vorfeld des heute beginnenden Deutschen Schmerzkongresses in Mannheim mit.

19.10.2016

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© Foto: olly / fotolia.com
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Eine Autorengruppe hatte die aktuelle Studienlage ausgewertet und systematisch mehr als 800 Arbeiten untersucht. Die Ergebnisse gingen ein in die erste Leitlinie zu "Entspannungsverfahren und verhaltenstherapeutischen Interventionen zur Behandlung der Migräne". Demnach helfen vor allem progressive Muskelentspannung, kognitive Verhaltenstherapie, Ausdauersport und Biofeedback-Verfahren den Patienten. Die Zahl der Migräneattacken könne so um 35 bis 45 Prozent reduziert werden, heißt es in einer Mitteilung der Deutsche Schmerzgesellschaft.

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Beim Thema Sport ist die Studienlage nicht ganz eindeutig. Dennoch gibt die Leitlinie grünes Licht für Ausdauersport als begleitende Therapie. Sport und Bewegung haben offenbar einen Effekt auf die Schmerzintensität und – das legen neuere Studien nahe – ebenfalls auf die Anzahl und die Dauer der Anfälle.

Gut belegt ist auch, dass Kognitive Verhaltenstherapie wirkt, heißt es weiter. Diese geht davon aus, dass jeder Mensch über seine Gedanken sein Erleben und Verhalten beeinflussen kann. Dazu gehört auch, eine reale Belastung, die als Stress wahrgenommen wird, positiv umzudeuten. Dafür hinterfragt die betreffende Person beispielsweise überzogene Ansprüche an die eigene Leistung und lernt, Signale des Körpers zu erkennen, die eine Belastungssituation ankündigen. 

Quelle: Ärzte Zeitung

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