Neue D-A-CH-Referenzwerte für die Vitamin-A-Zufuhr

(kib) Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat gemeinsam mit den Fachgesellschaften aus Österreich und der Schweiz die Referenzwerte für die Vitamin-A-Zufuhr überarbeitet. Was ist neu?

24.11.2020

Vitamin-A-reiche Lebensmittel
© Foto: eichdernatur / stock.adobe.com
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Die empfohlene Zufuhr für Vitamin A beträgt nun für Frauen 700 Mikrogramm Retinolaktivitätsäquivalent (RAE) pro Tag und für Männer 850 Mikrogramm RAE. Der Referenzwert wird jetzt in RAE angegeben, da er die Verwertung von Provitamin-A-Carotinoiden anders bewertet als die bisher verwendeten Retinoläquivalente (RE). Neu ist auch, dass für Betacarotin kein separater Referenzwert mehr angegeben wird.

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Retinolaktivitätsäquivalent (RAE) statt Retinoläquivalent (RE)

Die Provitamin-A-Carotinoide unterliegen Wechselwirkungen mit anderen Nahrungsinhaltsstoffen und besitzen eine unterschiedliche Bioverfügbarkeit und Umwandlungsraten in die Vitamin-A-Wirkform Retinol. Der RAE berücksichtigt diese Unterschiede stärker.

Durch verbesserte Berechnungsgrundlagen des RAE ist kein separater Referenzwert für Betacarotin mehr notwendig, er ist in der empfohlenen Zufuhrmenge enthalten.

Beim Vergleich mit den D-A-CH-Referenzwerten ist zu beachten, dass viele Lebensmitteltabellen und Zufuhrempfehlungen einiger anderer Fachgesellschaften den RE verwenden.

Der Referenzwert für die Vitamin-A-Zufuhr wurde bislang anhand des durchschnittlichen Tagesbedarfs an Vitamin A abgeleitet. Die aktuelle Ableitung legt als wichtigstes Kriterium des Vitamin-A-Bedarfs die Aufrechterhaltung adäquater Vitamin-A-Leberspeicher zugrunde und schätzt den Bedarf anhand der Olson-Gleichung. Durch die geänderte Ableitung sind die Referenzwerte niedriger als früher.

Zusammen mit den überarbeiteten D-A-CH-Referenzwerten für Vitamin A veröffentlicht die DGE auch das aktualisierte Kapitel für Biotin und hat jeweils ein FAQ-Papier mit praxisbezogenen Fragen und Antworten zu beiden Nährstoffen zusammengestellt. Diese sind – ebenso wie die aktualisierten Referenzwerttabellen für alle Altersgruppen – kostenfrei im Internet zugänglich.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung

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