Podcast PTA FUNK: So geht Nachhaltigkeit in der Apotheke!

Peifer und Woitaske-Proske beschäftigen sich in Ihrer Arbeit mit Nachhaltigkeit im pharmazeutischen Bereich. So waren die beiden an der Erstellung des Internetportals „Humanarzneimittel und Umwelt“ beteiligt, mit dem das Umweltbundesamt kürzlich online gegangen ist. Das Portal bietet leicht verständliche Informationen zu Umweltaspekten von Arzneimitteln. Es richtet sich sowohl an Kundinnen und Kunden als auch an pharmazeutisches Fachpersonal. Ziel ist es, den verantwortungsvollen Umgang mit Medikamenten zu fördern und Umweltbelastungen zu minimieren.
Umweltkritische Medikamente
Clemens Woitaske-Proske zählt zu den umweltkritischen OTC-Medikamenten unter anderem topisch angewendete Schmerzmittel wie Diclofenac und Ibuprofen. Alternativen für die Beratung sind Salben mit Arnika oder Beinwell sowie Wärmepflaster.
Außerdem können PTA auf das Prinzip „Wischen statt Waschen" hinweisen. Dabei werden die Hände nach der Anwendung einer solchen Schmerzcreme einmal mit einem Tuch abgewischt und dieses im Restmüll entsorgt. So landen weniger Arzneistoffe im Abwasser. „Wischen statt Waschen" empfiehlt sich auch nach der Anwendung von Topika etwa mit Erythromycin, denn hier kommt zur Belastung der Umwelt mit Arzneistoffen noch das Problem der Resistenzentwicklung dazu.
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Medikamente und Hitze
Bei der Abgabe der Arzneimittel sollten PTA darauf hinweisen, halbfeste Zubereitungen oder flüssige Arzneimittel nicht im Auto bei 40 Grad Celsius oder mehr zu lagern. Bei Insulin sei diese Information in der Bevölkerung schon angekommen, aber auch andere Wirkstoffe werden von anhaltender Hitze beeinträchtigt.
Professor Peifer zählt beispielhaft auf, bei welchen Medikamenten Vorsicht geboten ist an heißen Tagen:
- Diuretika (Flüssigkeitsverlust)
- Calciumantagonisten (Ödeme)
- Benzodiazepine (erhöhte Sturzgefahr)
Der Körper, besonders von Älteren, wird durch die verstärkte Hitze mehr belastet. Problematisch ist das nachlassende Durstgefühl und die schwächeren Schweißdrüsen.
Die Anzahl der Schweißdrüsen ist bei älteren Personen reduziert. Sie schwitzen nicht mehr so stark und kühlen sich entsprechend nicht mehr so einfach ab.
Aktuelles Projekt: Arzneimittelindex
Gemeinsam mit dem Umweltbundesamt erstellen Peifer und Woitaske-Proske derzeit einen Arzneimittelindex. Dieser hilft innerhalb einer Indikationsklasse, die Arzneimittel miteinander über eine Ampelklassifizierung, also rot, gelb, grün, zu vergleichen. So sollen PTA die Umweltauswirkung noch konkreter in die Beratung integrieren können.
„Wir arbeiten gerade daran, dass es im besten Fall auch in die Apothekensoftware integriert wird, damit man nicht immer auf eine extra Website gehen muss.", erklärt Clemens Woitaske Proske im Podcastgespräch.
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Video: Umweltfreundliche Anwendung von Arzneisalben
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