RSV: Eltern aufklären, Panik vermeiden

(fast) Derzeit mehren sich in der Presse Berichte, wonach es bei Kleinkindern vermehrt zu Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) kommt. Das pharmazeutische Personal in der Vor-Ort-Apotheke sollte besorgte Eltern aufklären und so dazu beitragen, keine Panik aufkommen zu lassen.

07.12.2022

Zäpfchen
© Foto: Patricia Juric
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An RSV kann man in jedem Alter erkranken, aber vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern ist der Erreger bedeutsam. Es kann sich um eine einfache Atemwegsinfektion handeln, aber auch schwere Verläufe bis hin zum Tod sind möglich. Zu Risikopatienten zählt das Robert Koch-Institut (RKI) zum Beispiel Frühgeborene und Kinder mit Lungenvorerkrankungen, Menschen mit Immunschwäche oder unterdrücktem Immunsystem.

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Schnelle Atmung, pfeifende oder giemende Geräusche sind ein Alarmsignal

Symptome

Laut RKI entwickeln Infizierte zunächst die Symptome einer Erkrankung der oberen Atemwege wie Schnupfen, nichtproduktiven Husten und Halsschmerzen. Innerhalb von ein bis drei Tagen kann sich der Infekt auf die unteren Atemwege ausbreiten. Meist wird der Husten dann deutlicher und produktiver, die Atemfrequenz steigt, und es kann zu Atemnot kommen.

Eltern von kleinen Kindern, die darüber berichten, dass ihr Kind schneller atmet, dabei pfeifende oder giemende Geräusche von sich gibt oder Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme hat (Trinkverweigerung, Reflux, Erbrechen, Dehydratation), ist der Gang zum Arzt anzuraten.

 

Fieber- und Schmerzmittel aus der Rezeptur

Paracetamol- und Ibuprofensäfte aber auch Zäpfchen mit Paracetamol fehlen derzeit in vielen Apotheken. Durch eigene Herstellung können diese Engpässe überbrückt werden. Dafür haben wir Hinweise und Übersichtstabellen zusammengestellt.

Therapie

Eine kausale Behandlung der Virusinfektion gibt es nicht. Linderung verschaffen rein symptomatische Maßnahmen wie ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Sekretmobilisation und Freihalten der oberen Atemwegen mit Nasenspülungen und Nasentropfen. Auch fiebersenkende Mittel mit Ibuprofen oder Paracetamol können notwendig werden.

In schweren Fällen können Sauerstoffgaben, Atemunterstützung mit CPAP-Maske oder Intubation und Beatmung erforderlich sein. Eine möglichst zeitnahe Diagnostik sowie Schutz- und Hygienemaßnahmen tragen dazu bei, RSV-Infektionen einzudämmen.

Impfstoffe zur aktiven Immunisierung gibt es derzeit nicht. Zur passiven Immunisierung von pädiatrischen Risikopatienten steht mit Palivizumab ein gegen RSV gerichteter monoklonaler Antikörper zur Verfügung. Dieser muss monatlich verabreicht werden.

Quelle: u. a. RKI

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