Sozialstatus bestimmt die Schlafqualität

(kib) Ungefähr jedes fünfte Kind hat Schlafschwierigkeiten. Dabei sind Jugendliche aus sozial schwächeren Familien einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Das berichten Experten im Vorfeld der vom 7. bis 9. November in Hamburg stattfindenden Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin.

05.11.2019

Schülerin schläft über ihren Büchern ein
© Foto: Tran-Photography /stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Die Aussage stützt sich auf Ergebnisse einer Studie des Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen (LIFE Child) der Universität Leipzig. Diese hatte zum Ziel, die Ursachen für Schlafschwierigkeiten im Kindes- und Jugendalter herauszufinden und zu schauen, wie diese verteilt sind.

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Dazu wurden 1902 vier bis 17-jährige Kinder und Jugendliche zu Schlafschwierigkeiten befragt. Bei 855 Vier- bis Neunjährigen beantworteten die Eltern einen Fragebogen und 1047 der Zehn- bis 17-Jährige gaben Selbstauskunft.

Es wurden Zusammenhänge zwischen Schlafauffälligkeiten und dem Alter und Geschlecht der Kinder sowie der sozialen Stellung der Familie untersucht. Bei 22,6 Prozent der vier bis neun Jahre alten Kinder und 20 Prozent der zehn bis 17 Jahre alten Kinder und Jugendlichen wurden Schlafauffälligkeiten festgestellt.

Wie zu erwarten, wurden bei Kindern besonders Widerstand beim Zubettgehen und Durchschlafschwierigkeiten angegeben, während Jugendliche vorwiegend von Tagesschläfrigkeit berichteten.

Während Geschlechtsunterschiede bisher meist nur ab der Pubertät beschrieben sind, zeigte sich in dieser Studie auffälliges Schlafverhalten bereits im Kindesalter häufiger bei Jungen und im Jugendalter häufiger bei Mädchen.

Zusätzlich zeigten die Analysen bei den zehn bis 17 Jahre alten Befragten, dass Jugendliche aus niedrigeren Sozialschichten mehr Schlafschwierigkeiten angaben, als jene aus höheren Sozialschichten.

Warum dieser Zusammenhang erst im Jugendalter zu beobachten ist, muss noch näher untersucht werden. Möglicherweise werden Verhaltensweisen, die die Schlafqualität mindern und in niedrigeren Sozialschichten häufiger zu beobachten sind (z. B. körperliche Inaktivität, Mediengebrauch, schulische Überforderung) erst in diesem Alter relevant.

Quelle: IDW

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