Vitamin E: Im Ausnahmefall verordnungsfähig

(kib) Patienten mit der sehr seltenen Krankheit AVED (engl: ataxia with vitamin E deficiency) erhalten Vitamin E künftig auf Rezept.

31.01.2022

Ärztin erklärt Patientin ein Produkt
© Foto: © Kim Schneider / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodellen)
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Das beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am 20. Januar. Gibt es seitens des Bundesministeriums für Gesundheit keine Einwände, tritt diese Regelung nach Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft.

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Seltene genetische Erkrankung

AVED ist genetisch bedingt. Bei der Krankheit wird das Protein alpha-Tocopherol-Transferprotein nicht richtig gebildet. Dieses benötigt der Körper, um das mit der Nahrung aufgenommene Vitamin E zu verteilen.

Die Störung ist sehr selten. Experten schätzen, dass durchschnittlich einer von 300000 Menschen betroffen ist. AVED-Erkrankte haben häufig schon als Kinder oder Jugendliche schwere Bewegungs- und Sprachstörungen, die sich im Laufe des Lebens verschlimmern.

Vitamin E ist einzige Therapieoption

Hohe Vitamin E-Gaben sind nach derzeitigem medizinischen Forschungsstand bislang die einzige Therapiemöglichkeit, die das Fortschreiten der Krankheit bremst. Dem wurde nun Rechnung getragen: Vitamin E als Monopräparat für die Therapie von AVED-Patienten wird in die OTC-Übersicht der verordnungsfähigen, nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel aufgenommen.

Quelle: G-BA

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