Metformin lässt Vitamin-B12-Spiegel sinken

(kib) Wer Metformin einnimmt, sollte seinen Vitamin-B12-Status im Blick behalten. Der Wirkstoff senkt nicht nur den Blutzuckerspiegel, sondern auch den des Vitamins.

26.08.2022

Kapsel mit Aufschrift B12, Cobalamin
© Foto: Maksym Yemelyanov / stock.adobe.com
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Das orale Antidiabetikum Metformin hemmt die Aufnahme von Vitamin B12 aus Lebensmitteln. Laut britischer Arzneimittelbehörde ist das Risiko für verminderte Vitamin-B12-Spiegel oder gar eines Mangels vor allem dann erhöht, wenn Metformin höher dosiert oder über einen längeren Zeitraum eingenommen wird.

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Faktoren wie höheres Alter, vegetarische/vegane Ernährung, Komedikation mit Protonenpumpenhemmern sowie bestimmte gastrointestinale Erkrankungen (z. B. M. Crohn) steigern das Risiko zusätzlich.

Vitamin-B12-Spiegel überwachen

Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) die Überwachung von Risikopatienten, und zwar in folgender Weise:

  • Wird ein Vitamin-B12-Mangel vermutet (z. B. bei Anämie oder Neuropathie), sollte der Vitamin-B12-Spiegel im Serum überwacht werden.
  • Bei Risikofaktoren für einen Vitamin-B12-Mangel könnte eine regelmäßige Überwachung erforderlich sein.
  • Ein Ausgleich sollte ggf. gemäß aktuellen Leitlinien erfolgen.

 

Fehlinterpretationen vermeiden

Die Kenntnis eines entsprechenden Risikos für eine verminderte Vitamin-B12-Aufnahme bei Anwendung von Metformin ist laut AkdÄ wichtig. Insbesondere weil einige klinische Symptome eines Vitamin-B12-Mangels in der Patientengruppe als Diabetes- oder altersbedingt fehlinterpretiert werden könnten (z. B. Polyneuropathie).

Quelle: AkdÄ

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