Steckbrief Chrom

Chrom ist ein Spurenelement und kommt universell vor. Der Mensch benötigt nur sehr geringe Mengen. Diese sind jedoch wichtig, zum Beispiel für die Verwertung von Insulin und stabile Blutzuckerspiegel.

von Kirsten Bechtold
18.09.2023

Bananen und Glas mit Bananenmilchshake
© Foto: anoli / stock.adobe.com
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  • Ein Chrommangel ist bei abwechslungsreicher Ernährung unwahrscheinlich.
  • Gute Quellen sind Fleisch, Meeresfrüchte, Fisch und Eier, Vollkorngetreide und Nüsse sowie Birnen, Bananen, Bohnen und Champignons.
  • Blutzuckerschwankungen, Konzentrationsprobleme, Müdigkeit und Gereiztheit können Zeichen eines Chrommangels sein.
  • Diabetiker profitieren möglicherweise von einer Supplementation. Allgemeine Empfehlungen existieren nicht.
  • Beweise, dass Chrom beim Abnehmen hilft oder dem Aufbau von Muskelmasse dient, gibt es nicht.

Allgemeines

  • Für Deutschland gibt es zurzeit keine Hinweise auf eine unzureichende Versorgung der Bevölkerung mit Chrom.
  • In Lebensmitteln kommt Chrom in der ungiftigen Oxidationsstufe Chrom (III) vor.
  • Höheres Alter, Stress, Infektionen, intensiver Sport und ein hoher Verzehr an Weißmehlprodukten und Süßigkeiten können ein Chromdefizit begünstigen.
  • Ein Mangel wurde bisher nur bei parenteraler Ernährung beschrieben.

 Funktionen

  • Chrom verbessert als Bestandteil des Glukosetoleranzfaktors Chrommodulin die Glukoseverwertung und senkt die Insulinresistenz.
  • Faktor im Lipidstoffwechsel: Bei guter Versorgung ist der Gesamtcholesterinspiegel eher niedrig, HDL-Werte sind eher hoch.

Mangelsymptome

  • Blutzuckerschwankungen
  • Konzentrationsprobleme
  • Müdigkeit
  • Gereiztheit

D-A-CH-Referenzwerte

  • Schätzwerte
  • 1- bis unter 4-Jährige: 20 – 60 µg/d
  • 4- bis unter 7-Jährige: 20 – 80 µg/d
  • 7- bis unter 15-Jährige: 20 – 100 µg/d
  • Jugendliche und Erwachsene: 30 – 100 µg/d

Lebensmittel

  • Fleisch
  • Meeresfrüchte
  • Fisch
  • Eier
  • Haferflocken
  • Vollkorngetreide
  • Bananen
  • Tomaten

Nahrungsergänzungsmittel

  • Für gesunde Menschen sind sie i. d. R. nicht notwendig. Diabetiker profitieren möglicherweise.
  • Erlaubte Health Claims sind: „Chrom trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutzuckerspiegels bei“; „Chrom trägt zu einem normalen Stoffwechsel von Makronährstoffen bei.“
  • Health Claims für Chrom gelten nur, wenn das Nahrungsergänzungsmittel mehr als sechs Mikrogramm Chrom pro 100 Gramm des Produkts enthält.

Fokus Diabetes

  • Diabetiker scheiden infolge von Glukosurie und/oder diabetischer Nephropathie mehr Chrom mit dem Urin aus.
  • Niedrige Chromspiegel bei Diabetikern gingen in Beobachtungsstudien mit einer schlechteren glykämischen Kontrolle einher.
  • Erste Studienergebnisse zeigen eine Verbesserung der Glukoseverwertung und der Lipidwerte durch Supplementation (200 – 1000 µg Chrom/d).
  • Supplementieren Diabetiker Chrom, sollte der Blutglukosespiegel engmaschig kontrolliert werden (möglich: Wirkverstärkung bei Insulinen oder oralen Antidiabetika)

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