Steckbrief Eisen

Fehlt das Spurenelement Eisen, fühlen wir uns matt und müde und werden schnell krank. Auch an Haut, Haaren und Nägeln zeigt es sich, wenn die Speicher nicht gut gefüllt sind. Vorbeugend sollten Eisenpräparate jedoch nicht supplementiert werden.

von Kirsten Bechtold
15.12.2022

Arrangement eisenreicher Lebensmittel
© Foto: happy_lark / Getty Images / iStock
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  • Eisen ist am Energiestoffwechsel und am Transport von Sauerstoff im Blut beteiligt.
  • Gute Lieferanten sind Fleisch, Keime und Nüsse, Hülsenfrüchte, Getreide und grüne Blattgemüse.
  • Bestimmte Personengruppen (z. B. Jugendliche, Schwangere, Veganer) haben ein erhöhtes Risiko für eine Unterversorgung.
  • Vor einer Supplementation sollte der Eisenstatus beim Arzt bestimmt werden.

Allgemeines

  • Eisen kommt sowohl in Lebensmitteln tierischer als auch pflanzlicher Herkunft vor.
  • Die Bioverfügbarkeit aus pflanzlichen Lebensmitteln lässt sich durch Vitamin C, Milch- und Zitronensäure sowie schwefelhaltige Aminosäuren (z. B. Methionin, Cystein aus Eiweiß tierischer Herkunft) steigern.
  • Gerbstoffe (z. B. in Kaffee, schwarzem Tee) und Calcium (z. B. Milch) behindern die Aufnahme von Eisen.
  • Eisenpräparate können die Wirkung von Medikamenten abschwächen (z. B. Antibiotika wie Doxycyclin, L-Thyroxin).
  • Sind die Eisenspeicher fast leer, erhöht der Organismus die Aufnahmemenge im Dünndarm um das Zwei- bis Dreifache.
  • Wird zu viel Eisen gespeichert können Leber, Bauchspeicheldrüse und Herz Schaden nehmen (z. B. Eisenspeicherkrankheit).

Funktionen

  • beteiligt am Sauerstofftransport (über Bindung an den Blutfarbstoff Hämoglobin)
  • Speicherung von Sauerstoff in der Muskulatur (als Bestandteil von Myoglobin)
  • Übertragung von Elektronen im Energiestoffwechsel

Mangelsymptome

  • brüchige Haare und Nägel
  • trockene Haut
  • eingerissene Mundwinkel
  • erhöhte Infektanfälligkeit
  • Müdigkeit, eingeschränkte Leistungsfähigkeit

Risikogruppen

  • Jugendliche in der Wachstumsphase
  • Frauen im gebärfähigen Alter (v. a. bei starker Monatsblutung)
  • Schwangere, Stillende
  • Vegetarier, Veganer
  • Personen mit chronisch-entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen

D-A-CH-Referenzwerte

  • empfohlene Zufuhr
  • ab 10 Jahre (männlich): 12 mg/d
  • ab 19 Jahre (männlich): 10 mg/d
  • ab 10 Jahre (weiblich): 15 mg/d
  • ab 51 Jahre (weiblich): 10 mg/d
  • Schwangere: 30 mg/d
  • Stillende: 20 mg/d

Lebensmittel

  • Fleisch
  • Getreide
  • Hülsenfrüchte z. B. (Bohnen, Erbsen, Linsen)
  • Keime und Nüsse
  • grünes Blattgemüse (z. B. Spinat)

Nahrungsergänzungsmittel

  • empfohlene, nicht bindende Tageshöchstmenge: max. 6 mg Eisen
  • nicht vorbeugend einnehmen
  • bei nachgewiesenem Mangel sinnvoll, ggf. auch als Arzneimittel

Abgabetipps

  • Eisenpräparate können Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Verdauungsstörungen hervorrufen.
  • mögliche Folge der Einnahme: schwarz gefärbter Stuhl
  • Einnahmeabstand zwischen Präparat und Medikament: mind. eine halbe bis zu zwei Stunden (s. Packungsbeilage)
  • Einnahmeabstand zwischen Präparat und bestimmten Lebensmitteln (z. B: Kaffee, schwarzer Tee, Milch): mind. eine halbe Stunde

OTC-Präparate (Beispiele)

  • Floradix® Eisen Folsäure Dragees
  • Eisentabletten-ratiopharm® 100 mg
  • ferro sanol® duodenal

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