Steckbrief Kupfer

Damit die Zellatmung funktioniert, ist eine ausreichende Versorgung mit dem Spurenelement Kupfer wichtig. Zu viel führt hingegen zu Organschäden. Wie immer macht die Dosis das Gift. Ein Mangel ist bei gesunden Menschen sehr selten.

von Kirsten Bechtold
17.05.2023

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© Foto: Reptile8488 / Getty Images / iStock
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  • Kupfer-Protein-Verbindungen übernehmen im Organismus eine Katalysatorfunktion bei der Zellatmung und beim Elektronentransport.
  • Müdigkeit, Anämie und eine verringerte Anzahl weißer Blutkörperchen sind erste Zeichen eines Mangels.
  • Gesunde nehmen über die normale Ernährung ausreichend Kupfer auf.
  • Gute Lieferanten sind Nüsse, Bohnen, Getreideprodukte, Pilze, Fleisch und Käse.
  • Kupferhaltige Nahrungsergänzungsmittel und saure, in Kupfergeschirr gelagerte, Lebensmittel können eine Gastroenteritis hervorrufen.
  • Die langfristige Einnahme von Antazida und hochdosierten Zinkpräparaten begünstigt Kupfermangel.

Allgemeines

  • Kupfer kommt im Organismus hauptsächlich an Proteine (z. B. Coeruloplasmin) gebunden vor.
  • Ein Überschuss an Kupfer wird i. d. R. über die Galle ausgeschieden.
  • Eine langfristig zu hohe Aufnahme ist toxisch (z. B. Gastroenteritis).
  • Wird Kupfer in Grammdosis aufgenommen, kann dies tödlich enden.
  • Das Zubereiten oder Lagern von sauren Lebensmitteln in unbeschichteten oder beschädigten Kupfergefäßen kann zu einer erhöhten Kupferaufnahme beitragen.
  • Diabetiker haben unter Umständen wegen Hyperglykämien, erhöhten renalen Verlusten und krankheitsbedingtem erhöhten oxidativen Stress einen höheren Kupferbedarf.

Funktionen

  • Katalysator bei Zellatmung und Elektronentransport
  • Bindungspartner des Transportproteins Coeruloplasmin (wichtiges Enzym, damit Eisen an Transferrin binden kann)

Mangelsymptome

  • Müdigkeit
  • Anämie
  • niedrige Zahl weißer Blutkörperchen
  • manchmal: Nervenschädigungen (Kribbeln und Gefühlsverlust in Händen, Füßen)
  • selten: Verwirrtheit, Reizbarkeit, leichte Depression

Risikofaktoren

  • Zöliakie
  • Morbus Crohn
  • Mukoviszidose
  • Diabetes mellitus

D-A-CH-Referenzwerte

  • Schätzwerte
  • 1- bis unter 7-Jährige: 0,5 – 1,0 mg/d
  • 7- bis unter 15-Jährige, Jugendliche, Erwachsene: 1,0 – 1,5 mg/d

Lebensmittel

  • Nüsse
  • Bohnen
  • Getreideprodukte
  • Pilze
  • Fleisch
  • Käse
  • Austern
  • Kakaopulver
  • Sherry
  • Trinkwasser (Kupferrohre)

Höchstmengen

  • tolerierbare obere Einnahmemenge (UL) für Jugendliche ab 15 Jahre: 4,0 mg/d
  • UL Erwachsene: 5,0 mg/d
  • Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt für Jugendliche ab 15 Jahre kupferfreie Nahrungsergänzungsmittel (UL von 4,0 mg/d wird oft bereits über die Nahrung erreicht).

Wechselwirkungen

  • mit Zink (hoch dosierte Zinkpräparate > 50mg/d können Kupferabsorption behindern)
  • mit Antazida (behindern durch pH-Wert-Verschiebung und Komplexbildung die Kupferabsorption)

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